Earth Strike: Volle Unterstützung für Fridays for Future durch die Bundessektion der Architektinnen und Architekten Österreichs
Wien (OTS) – „Die Erreichung der Klimaziele des Pariser Abkommens ist den Architektinnen und Architekten in Österreich ein Anliegen, das es rechtfertigt, auf die Straßen zu gehen“ zeigt sich der Vorsitzende der Bundessektion, Daniel Fügenschuh, solidarisch mit der Bewegung Fridays for Future.
Auch seine Stellvertreterin, Architektin Katharina Fröch, verweist auf die enorme Relevanz der Bewegung und der Verfolgung der Klimaziele: „Es kann nicht alleine Aufgabe der Jugend sein, sich um die Erhaltung des Planeten zu kümmern. Als Berufsgruppe möchten wir uns für die Bewusstseinsbildung der Bevölkerung bei den Fridays for Future bedanken“, so Fröch weiter.
Keine Feigenblattpolitik
„Fassaden und Dächer zu begrünen reicht nicht. Es braucht ein großes Umdenken. Die Politik muss endlich weg von der Feigenblattpolitik hin zu einer Politik, die mehr einer totalen Notbremsung gleicht“, fordert Daniel Fügenschuh.
„Die Fortschritte und Bemühungen in Richtung des 1,5° C-Klimaziels sind zu wenig ambitioniert, zu langsam und nicht mit der entsprechenden Priorität versehen. Wir Architektinnen und Architekten unterstützen alle Schülerinnen und Schüler, die sich der Erreichung dieser Ziele verschrieben haben“, betont Fröch.
Raumplanung als Schlüsselpolitik
Jüngste Zahlen des Umweltbundesamtes zeigen, dass der Flächenverbrauch in Österreich im Vergleich zum europäischen Durchschnitt weiterhin sehr hoch ist.
Dies begründet sich zum großen Teil damit, dass die rechtliche Kompetenz für die Raumplanung in Österreich hauptsächlich bei den Gemeinden liegt und Raumplanung daher nur auf regionaler Ebene passiert. Grünland wird in Bauland umgewidmet und die entsprechende Infrastruktur muss nachgezogen werden. Das bedeutet den Bau von neuen Straßen, also Oberflächenversiegelung und stärkeres Verkehrsaufkommen. Nachhaltiger wären eine qualitätsvolle Nachverdichtung und effizientere Nutzung von bereits bestehendem Bauland und Infrastruktur durch überregionale Raumplanung (siehe dazu auch [orf.at] (https://orf.at/stories/3131263/)).
Architekten und Architektinnen sind unabhängige Planerinnen und Planer, die hohe Fach-Expertise im Bereich nachhaltiger Planungskonzepte im Zusammenhang mit Raumplanung aufweisen. Sie sind dem Wohl der Allgemeinheit verpflichtet und erklären sich in dieser Funktion solidarisch mit der Bewegung, die sich für eine effizientere Klimapolitik einsetzt.
Folgende regulative Maßnahmen schlagen Architektinnen und Architekten etwa für eine koordinierte Raumordnungspolitik vor:
- Anpassung der bestehenden Strukturen für eine einheitliche
und strategisch koordinierte Ausrichtung der Raumordnungspolitik und klare Zuweisung der Kompetenzen an eine übergeordnete Stelle - Zusätzlich bedarf es langfristiger Planungsinstrumente
zwischen Bund, Ländern und Gemeinden und verbindlicher Zielsetzungen mit einhergehendem Monitoring zum Bodenverbrauch auf Basis der von Österreich zertifizierten Alpenkonvention. - Als Instrument zum Monitoring könnte eine Verpflichtung zur Einpflege von Grundstücksdaten in die Transparenzdatenbank dienen
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