Sozialwirtschaft: Klare Forderungen an kommende Regierung
Wien (OTS) – „Die kommende Regierung muss wichtige Weichenstellungen für die Zukunft der Beschäftigten im Sozialbereich vornehmen. Die Zeit des Abwartens ist vorbei“, so Michaela Guglberger, Sekretärin des Fachbereichs Soziale Dienste in der Gewerkschaft vida. „Wir brauchen eine Gesetzgebung, die nicht nur die Qualität der Pflege der PatientInnen weiter verbessert, sondern auch die Arbeitswelten der rund 100.000 Beschäftigten im privaten Gesundheits- und Sozialbereich“, ergänzt Eva Scherz, Wirtschaftsbereichssekretärin in der Gewerkschaft GPA-djp.
Expertise des Pflegepersonals hören
„Wir haben viele motivierte und professionelle KollegInnen in Pflegeeinrichtungen, die Großartiges leisten. Die künftige Regierung ist gut beraten, ihre Expertise zu hören, zu berücksichtigen und vom Wissen der KollegInnen zu profitieren. Die ArbeitnehmerInnen wissen, was sie brauchen und was es braucht, damit ihre Arbeit weiter verbessert werden kann“, so GPA-djp-Gewerkschafterin Scherz.
Rasche Personalaufstockung gefragt
Qualitativ hochwertige Pflege und Betreuung sind auch in Zukunft nur mit bester Ausbildung und fairen Arbeitsbedingungen möglich. Wir brauchen eine bundesweit einheitliche Personalbedarfsberechnung, fordert vida-Gewerkschafterin Guglberger: „Pflegebeschäftigte brauchen Arbeitsbedingungen, die sicherstellen, dass Pflege und Betreuung auf hohem Niveau möglich sind. In vielen Einrichtungen merkt man den Personalmangel. Die ständig steigenden Belastungen kombiniert mit chronischer Unterbesetzung sorgen für einen drastischen Anstieg bei Burnout-Raten und berufsbedingten Krankheiten. Als erste Sofortmaßnahme brauchen wir österreichweit 20 Prozent mehr Personal in den Gesundheits- und Sozialeinrichtungen.“
Arbeitsbedingungen und Ausbildungen nach vorne bringen
Österreichs Pflegekräfte leisten wertvolle Arbeit, so Guglberger:
„Wir kommen bei der Pflege und Betreuung nicht drumherum, endlich beste Arbeitsbedingungen und hochwertige Ausbildungen ebenso wie eine angemessene Entlohnung zu bieten. Nur wenn der Pflege- und Betreuungsberuf in Österreich wieder attraktiver wird, kann man dem absehbaren Mangel an qualifizierten Fachkräften wirksam entgegensteuern.“ Im Rahmen einer wirksamen Pflegestrategie fordert die vida-Gewerkschafterin zudem „einen Ausbau der mobilen Betreuungsangebote“.
Der Pflegebedarf wird sich in den nächsten 35 Jahren fast verdoppeln. Der Bedarf an Pflegepersonen wird um zwei Drittel steigen. „Diese Herausforderungen können wir nur dann erfolgreich meistern, wenn wir jetzt die richtigen politischen Weichen stellen“, schließt Guglberger.
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