Mercosur: Industrie fordert faktenbasierte Diskussion
Wien (OTS) – Die Industrie fordert eine sachliche Diskussion über das Mercosur-Abkommen sowie insgesamt über den internationalen Handel. „Mit Freihandels-Mythen und populistischer Panikmache retten wir weder das Klima oder den Regenwald noch sichern wir damit Arbeitsplätze. Im Gegenteil, ein gut gemachtes Mercosur-Abkommen kann als Hebel für den Klimaschutz wirken. Ebenso kann es einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die heimische Exportwirtschaft zu stärken und Jobs zu sichern bzw. aufzubauen – darüber müssen sich die Abgeordneten im EU-Unterausschuss bei ihrer Entscheidung bewusst sein. Das gilt insbesondere in Zeiten niedrigeren Wachstums“, betonte der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Mag. Christoph Neumayer am heutigen Mittwoch vor der Sitzung des EU-Unterausschusses des Nationalrates. Dabei erinnerte er einmal mehr daran, dass im Abkommen eine klare Verpflichtung zum Pariser Klimaabkommen, zur Aufforstung des Regenwaldes und zum Vorgehen gegen illegale Brandrodungen enthalten sei. „Internationale Verträge sind der beste Weg, nationale Alleingänge zum Schaden vieler zu vermeiden. Europa muss Brasilien einbinden – Isolation führt in die Klima-Sackgasse“, so Neumayer.
1,7 Mio. Arbeitsplätze hängen an Exportwirtschaft
Zudem müssten auch die wirtschaftlichen Vorteile eines fairen Abkommens gesehen werden. Dabei verweist die Industrie auf 32.000 Arbeitsplätze, die hierzulande durch EU-Exporte in den Mercosur-Raum in unserem Land gesichert werden. Mehr als 1.400 rot-weiß-rote Unternehmen sind mit über 260 Niederlassungen vor Ort tätig, schon jetzt ist die heimische Handelsbilanz positiv. „Die Diskussion über Freihandelsverträge läuft in Österreich entgegen der Realität. Ein Blick auf bestehende EU-Handelsverträge – etwa mit Kanada oder Korea – zeigt: Die Abkommen haben zu mehr Ausfuhren geführt – 1,7 Mio. Arbeitsplätze in der österreichischen Exportwirtschaft sichern soziale Errungenschaften, wie Pensionen, Gesundheitsversorgung oder Schulen. Daran sollten die Abgeordneten vor der heutigen Sitzung denken“, erinnerte Neumayer, der abschließend festhielt: „Fairer internationaler Handel ist erfolgreiches Programm zur weltweiten Armutsbekämpfung. Laut UNO ist zwischen 1990 und 2015 der Anteil jener Menschen, die in extremer Armut leben, von 36 auf 12 Prozent gesunken. Fairer Freihandel trägt dazu bei, den Wohlstand auf der Welt gerechter zu verteilen. Das ermöglicht gleichwertige Partnerschaften von etablierten Wirtschaftsregionen mit aufstrebenden Ländern.“
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