Wiener Präventionsprogramm „Respekt – Gemeinsam Stärker“ im Ausschuss fixiert
Wien (OTS) – Das im Frühjahr angekündigte rot-grüne Präventionsprogramm für Wiener Schulen „Respekt – Gemeinsam Stärker“ wird im Schuljahr 2019/20 umgesetzt. Im Bildungsausschuss des Wiener Gemeinderats ist vergangene Woche mit Zustimmung aller Parteien außer der FPÖ ein entsprechender Antrag beschlossen worden. Ende September wird der Antrag im Gemeinderat behandelt. Das Programm wird in Verantwortung von Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky und Frauenstadträtin Kathrin Gaal durchgeführt. Mit der Umsetzung des Programms wurde der Verein Wiener Jugendzentren beauftragt, der zu diesem Zweck mit der Jugendabteilung und dem Frauenservice der Stadt Wien sowie der Bildungsdirektion und dem Integrationsexperten Kenan Güngör kooperiert.
Bildungs- und Jugendstadtrat Jürgen Czernohorszky ist erfreut über die breite Zustimmung im Bildungsausschuss: „Es freut mich, dass das Präventionsprogramm für die Wiener Schulen überzeugt hat und ÖVP und NEOS den konstruktiven Weg der Schulpartner-übergreifenden Zusammenarbeit mitgehen. Ich bin überzeugt, dass wir mit „Respekt – Gemeinsam Stärker“ einen spannenden, innovativen und ganzheitlichen Ansatz entwickelt haben, der den Herausforderungen im Schulalltag gezielt begegnet. Mit der Erfahrung aus den verschiedensten Bereichen – von der Jugendarbeit über die Integrationsexpertise bis hin zur Mädchen- und Frauenarbeit sowie der Elternarbeit – unterstützt die Stadt Wien Schulen mit besonderen Herausforderungen nachhaltig.“
„Mädchen sollen sich sicher und stark fühlen und verinnerlichen:
Für mich ist alles möglich. Beim Programm ,Respekt: Gemeinsam Stärker‘ geht es darum, Mädchen und Burschen in ihrem Selbstbewusstsein zu stärken. Wir wollen Mobbing und fehlendem Respekt im Schulalltag entgegenwirken – etwa über die Vermittlung von Frauen- und Mädchenrechten. Ziel ist es, das Gemeinsame und ein menschliches Miteinander in den Vordergrund zu stellen“, so Frauenstadträtin Kathrin Gaal. „Neu und einzigartig ist der ganzheitliche Ansatz, mit dem wir Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer sowie Eltern zusammenbringen“, betont Gaal.
Faika El-Nagashi, Integrations- und Menschenrechtssprecherin der Grünen Wien: „Es geht uns mit diesem Präventionsprogramm darum, allen Kindern und Jugendlichen in Wien die besten Chancen zu geben und sie frei von Diskriminierung, Ausgrenzung und Abwertung aufwachsen und sich entfalten zu lassen. Dabei geht es nicht um punktuelle Interventionen. Die in der Pilotphase ausgewählten Schulen entwickeln nachhaltige Handlungspläne und die Jugendlichen werden in der Unterstützung ihrer „Peers“ geschult. Damit können alle Ebenen – LehrerInnen, SchülerInnen, Eltern, aber auch die Jugendabteilung, das Frauenservice und die Bildungsdirektion – gegenseitig zu Vorbildern und Verbündeten werden, um die Schule zu einem zentralen Schutz-, Entfaltungs- und Bildungsraum zu machen.“
Barbara Huemer, Frauensprecherin der Grünen Wien: „Mir ist es ein besonderes Anliegen, dass Mädchen die gleichen Chancen wie Burschen haben. Geschlechtsspezifische Vorurteile wie auch Gewalt und sexuelle Belästigung bremsen Mädchen aus. Schule soll ein Ort sein, wo es gleiche Chancen für alle gibt. Das Projekt Respekt arbeitet für echte Gleichstellung und Chancengerechtigkeit von Schülerinnen. Mit dem umfassenden inhaltlichen Konzept und der aktiven Einbindung der Beteiligten im Schulsystem kann uns mit dem Projekt Respekt ein neues Schulerleben und damit eine nachhaltig positive Erfahrung für das gleichberechtigte Miteinander von zukünftigen Erwachsenen gelingen.“
Hinter dem Programm „Respekt: Gemeinsam Stärker“ steckt die Idee, einen gemeinsamen Schulterschluss für Respekt zwischen LehrerInnen, SchülerInnen und Eltern zu schließen. Damit soll durch das Aufbrechen von Geschlechterstereotypen, der Stärkung von schulischer Mitbestimmung für alle SchulpartnerInnen und der Etablierung einer respektvollen Konfliktkultur gezielt den Herausforderungen im Schulalltag begegnet werden: Abwertung aufgrund von Geschlecht, Herkunft, sexueller Orientierung, Religion oder Weltanschauung, aber auch Mobbing, Diskriminierung oder Hass im Netz. Ziel ist es, die Jugend- und Integrationsarbeit sowie Frauen- und Mädchenförderung in einem dauerhaften und verwaltungsübergreifenden Programm stärker mit der Schule zu verschränken. Damit setzt die Stadt gleichermaßen bildungs- wie auch integrations- und frauenpolitische Akzente.
Im November 2019 werden die teilnehmenden Schulen präsentiert. Das Programm startet mit Beginn des zweiten Semesters im Februar 2020. (Schluss)
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