Ernst-Dziedzic/ Vana: Retro-Dogma statt Aufklärung
Wien (OTS) – Die Grünen unterstützen die Initiative der Plattform sexuelle Bildung zum Erhalt der jetzigen Regelungen, wodurch Sexualkunde von externen Vereinen und ExpertInnen in Schulen abgehalten werden kann. Im April dieses Jahres hatte der damalige Bildungsminister Faßmann davon abgeraten, mit dem Verein TeenStar zusammen zu arbeiten. TeenStar propagierte u.a. keinen Sex vor der Ehe und das Homosexualität heilbar sei.
„Es ist ein Erfolg grüner und roter Politiker*innen, dass Bildungsminister Faßmann letztlich die Empfehlung geben musste, nicht mehr mit dem problematischen und gefährlichen Verein TeenStar zusammen zu arbeiten. Der Antrag von ÖVP und FPÖ ist nun die Retourkutsche dafür. Es ist ein Skandal, dass parteipolitische Grabenkämpfe auf den Rücken unserer Kinder ausgetragen werden,“ legt sich die Grüne Bundesrätin Ewa Ernst-Dziedzic fest.
„Wir als Grüne unterstützen die Initiative und die Petition auf mein.aufstehn/p/redmadrueber und werden uns auch im Parlament dafür einsetzen, dass dieses unsinnige Verbot nicht kommt. Ex-Minister Faßmann betonte die Vorteile von außen kommender ExpertInnen, die die Kinder nicht benoten müssen. Das schafft das notwendige Vertrauen, das es braucht, um intime Fragen zu stellen. Darüber hinaus gibt es unzählige ExpertiInnenmeinungen, die darauf hinweisen, dass die gegebene Anonymität, das Sprechen über sensible und schambesetzte Themen erleichtert. Das darf genauso wenig ignoriert werden wie die Notwendigkeit, Kinder und Jugendliche darüber aufzuklären, wie Verhütung und Sexualität funktionieren, ganz egal ob sie eine staatliche oder eine kirchliche Privatschule besuchen,“ so Ernst-Dziedzic weiter
Auch die Grüne EU-Abgeordnete Monika Vana zeigt sich verständnislos, ob des ÖVP-FPÖ-Antrages: „Österreich hat europaweit eine der höchsten Abbruchszahlen und wir wissen, umso mehr Schwangerschaftsabbrüche, desto höher das Maß an Tabuisierung von Sexualität und Verhütung. Jetzt noch einen weiteren Schritt zurück zu machen, versetzt Österreich zurück ins Mittelalter. Dabei wissen wir, dass ein Großteil der Vereine in den Schulen, sehr gute Arbeit machen. Es sollte also darum gehen, das Akkreditierungsverfahren voranzutreiben und für eine Ausfinanzierung zu sorgen.“
„Es kann nicht sein, das nun wieder auf die Lehrenden in den Schulen abzuschieben. Gerade mit einem Blick auf internationale Bildungsstandards sehen wir, dass Österreich auch hier Nachholbedarf hat. Die Schule darf kein abgeschotteter Raum sein, sondern muss sich öffnen,“ schließt Vana ihre Ausführungen.
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