Tag der Pflege: 90% der pflegenden Angehörigen leiden unter psychischen Belastungen
Wien (OTS) – Sie opfern sich für ihre nächsten Angehörigen auf, sind erheblichen (psychischen) Beanspruchungen ausgesetzt und überschreiten dabei auch immer wieder ihre Belastungsgrenzen: Fast eine Million Menschen sind in Österreich in die Pflege und Betreuung von Angehörigen involviert. In [Befragungen]
(https://www.ots.at/redirect/soz.univie.ac) geben 90% von ihnen an,
unter psychischen Belastungen zu leiden. Pflege durch Angehörige ist nach wie vor „weiblich“. Der Anteil der Frauen beträgt in der häuslichen Pflege 73%, in der stationären Langzeitpflege 63%.
Anlässlich des Tages der Pflege am Sonntag, den 12. Mai 2019, möchte der [Berufsverband Österreichischer PsychologInnen (BÖP)] (http://www.boep.or.at) die Hunderttausenden pflegenden Angehörigen in Österreich vor den Vorhang holen, auf ihre täglichen Beanspruchungen hinweisen und auch über Hilfsangebote informieren.
„Pflegende Angehörige leisten Erhebliches, sind aber persönlich auch immer wieder mit Verzicht und Einschränkungen, Zukunftsängsten, Stress und Überforderung konfrontiert“, erklärt a.o. Univ.-Prof.in Dr.in Beate Wimmer-Puchinger, Präsidentin des Berufsverbandes Österreichischer PsychologInnen.
Um pflegende Angehörige zu entlasten, hat das [Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz]
(https://www.sozialministerium.at/site/) mit maßgeblicher
Unterstützung des Berufsverbandes Österreichischer PsychologInnen das „Angehörigengespräch“ ins Leben gerufen.
Im Rahmen des „Angehörigengespräches“ können belastete Angehörige seit 2014 (seit 2017 österreichweit) kostenlos und vertraulich bis zu zwei Entlastungsgespräche führen. 83 BeraterInnen, die überwiegende Mehrheit von ihnen PsychologInnen, sind aktuell in Österreich an dem Projekt beteiligt. Von August 2014 bis Ende 2018 haben 2.573 pflegende Angehörige 4.197 Gespräche in Anspruch genommen. Diese Gespräche wurden in Evaluierungen von den pflegenden Angehörigen durchwegs positiv bewertet.
„Das „Angehörigengespräch“ kann pflegenden Angehörigen nicht alle Belastungen nehmen, aber eine wichtige, niederschwellige Hilfe für eine enorm beanspruchte Bevölkerungsgruppe darstellen“, so BÖP-Präsidentin a.o. Univ.-Prof.in Dr.in Beate Wimmer-Puchinger.
[Weitere Informationen zum Angehörigengespräch]
(https://www.ots.at/redirect/sozialministerium7).
[Zur kostenlosen Telefonhotline des Berufsverbandes Österreichischer PsychologInnen]
(https://www.boep.or.at/psychologische-behandlung/helpline).
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