Karas: „Idee Europa steht über Parteiprogrammen“
Wien (OTS) – Ein Ende der politischen Schuldzuweisungen innerhalb der EU zugunsten mehr Mitverantwortung der einzelnen Staaten: Diese Forderung erhob Dr. Othmar Karas, Mitglied des Europäischen Parlaments, am Dienstag im Rahmen einer Diskussionsveranstaltung in der Österreichischen Apothekerkammer zu aktuellen Europathemen.
„Europa sieht sich gigantischen Herausforderungen gegenüber, die für einen einzelnen Staat alleine nicht lösbar sind“, sagte Karas mit Verweis auf die drückenden Problembereiche Globalisierung, Digitalisierung, Klimawandel, Grenzpolitik, Umweltschutz, Energiepolitik, Terrorismus und Migration. „Wir sollten froh sein, eine Plattform wie die EU zu haben, die uns für die gemeinsame Bewältigung dieser Aufgaben zur Verfügung steht. Die Mitgliedstaaten müssen Mitverantwortung übernehmen anstatt sich gegenseitig Schuld zuzuschieben. Rücksicht, Verständnis, Zuhören, Reden und gemeinsam die globalen Probleme lösen – das ist für mich Europa“, so der österreichische EU-Vertreter.
Karas erneuerte sein Bekenntnis zur Wichtigkeit der Freien Berufe, der von ihnen erbrachten Dienstleistungen im allgemeinen Interesse und verwies auf deren zentrale Rolle bei der flächendeckenden, unabhängigen und für alle leistbaren Versorgungssicherheit in Europa – trotz der berufsspezifischen und kulturellen Unterschiede zwischen den einzelnen Staaten. Dennoch, so Karas, würden die Freien Berufe auch in der Zukunft „auf dem Prüfstand stehen“.
Die Präsidentin der Österreichischen Apothekerkammer, Mag. pharm. Dr. Ulrike Mursch-Edlmayr, nannte in ihrer an die EU-Organe gerichteten Botschaft die Wichtigkeit der menschlichen Gesundheit im Wertesystem der Europäischen Union als das „höchste Schutzgut“. In diesem Zusammenhang forderte sie die Aufrechterhaltung der „Generaldirektion Gesundheit“ und deren Zuständigkeit für Arzneimittel, Medizinprodukte und das Berufsrecht der Gesundheitsberufe innerhalb der EU-Kommission.
Für DI Dr. Christa Wirthumer-Hoche, Vorsitzende des EMA-Managementboards, ist der rasche Zugang zu innovativen Arzneimitteln in der EU von größter Wichtigkeit. „Wir brauchen ein funktionierendes EU-Netzwerk der Behörden, um diesen schnellen Zugang zu geprüften, qualitativ hochwertigen, wirksamen und sicheren Arzneimitteln zu gewährleisten“, betonte Wirthumer-Hoche. Die Verfügbarkeit von Medikamenten nannte sie ein „immer wichtiger werdendes Thema“. Entscheidend dabei sei, die Produktion von Arzneimitteln und Wirkstoffen innerhalb Europas nachhaltig zu stärken.
Mit einem Aufruf des Europaabgeordneten Karas, an der EU-Wahl am 26. Mai teilzunehmen, endete die Diskussionsveranstaltung der Österreichischen Apothekerkammer. „Wenn Sie wollen, dass die EU zur Bewältigung der nur mehr global lösbaren Herausforderungen handlungsfähig bleibt, dann gehen sie zur Wahl!“, so Karas abschließend.
Unabhängig davon, wem Sie Ihr Vertrauen schenken, schließt sich die Österreichische Apothekerkammer diesem Appell an.
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