Yildirim/Hagsteiner: „Wo bleibt echte Vereinbarkeit von Beruf und Familie in Tirol?“ | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Yildirim/Hagsteiner: „Wo bleibt echte Vereinbarkeit von Beruf und Familie in Tirol?“

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Wien (OTS/SK) – Die Jubelmeldung der Landesregierung zur Kinderbildung und –betreuung in Tirol stößt seitens der SPÖ auf Unverständnis. „Der Spagat, den Eltern in Tirol zwischen Beruf und Familie absolvieren müssen, ist nach wie vor enorm. Solange ein Kindergarten in Tirol durchschnittlich an 42 Tagen im Jahr geschlossen hat, während ArbeitnehmerInnen 25 Urlaubstage haben, sind wir von echter Vereinbarkeit weit entfernt“, kritisieren SPÖ-Landesfrauenvorsitzende NRin Selma Yildirim und LA Claudia Hagsteiner, Familiensprecherin der SPÖ im Tiroler Landtag. ****

„Die Öffnungszeiten der Kinderbildungs- und –betreuungseinrichtungen in Tirol sind im Österreichvergleich kein Ruhmesblatt. Besonderes Manko sind die Schließtage, die Nachmittagsöffnungszeiten und das Angebot im Bereich der Kleinkindbetreuung. Wir brauchen ganzjährige und ganztägige Angebote für alle Kinder. Das sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Die SPÖ fordert weiterhin einen Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz ab dem ersten Geburtstag“, betonen Yildirim und Hagsteiner.

Laut aktueller Kinderbetreuungsstatistik haben nur 34,5 Prozent der betreuten Kindergartenkinder einen Platz, der den Vereinbarkeitskriterien entspricht. 52,4 Prozent sind es bei den Krippen. Mehr als 70 Prozent der Kindergärten schließen vor 16.30 Uhr, mehr als die Hälfte vor 16 Uhr.

Die Konsequenzen mangelnder Vereinbarkeit tragen insbesondere Frauen:
Teilzeitarbeit, niedrigere Einkommen, Abhängigkeit, Armutsgefährdung und Altersarmut. Negative Auswirkungen hat das ebenfalls für die Bildungschancen der Kinder und es drückt auch auf die Geburtenrate.

„Gemeinden sollten je nach ihrem Angebot an Kinderbetreuung, gemessen an Vereinbarkeitskriterien, unterstützt werden. Wer mehr Aufgaben übernimmt, soll mehr Geld bekommen, statt dieses nach dem Gießkannenprinzip zu verteilen. Allerdings hat der Bund die Aufgabenorientierung im Finanzausgleichsgesetz ersatzlos gestrichen. Ein klarer Rückschritt“, kritisieren Yildirim und Hagsteiner.

Yildirim betont: „Die 1,5 Mrd. Euro Familienbonus plus pro Jahr sollte die schwarz-blaue Bundesregierung besser in qualitätsvolle Kinderbetreuung investieren, das wäre eine weit sinnvollere und nachhaltigere Maßnahme. Davon würden alle Familien und letztlich die gesamte Gesellschaft profitieren.“ (Schluss) mr/mp

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