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Apfelduft tanken mitten in Linz

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Linz (OTS) – Auf dem asphaltierten Platz vor der kulturtankstelle, an der stark befahrenen Linzer Dametzstraße, werden 30 Apfelbäume dem rauen Stadtklima ausgesetzt. Umgeben von Beton und Feinstaub sprießen sie nicht etwa aus der Erde, sondern aus Töpfen in Holzkisten. Über ihnen ein Tropf, der sie über Infusionsschläuche mit Dünger und Wasser versorgt sowie eine Wachstumslampe, gesteuert mittels Bewegungsmelder und Solaranlage. Unterhalb eine Sitzgelegenheit. Als notwendige Reaktion auf den Klimawandel ernähren sich die Bäume autonom, sind wetterunabhängig und bieten zugleich ein gemütliches Plätzchen, um über die Zukunft unserer Städte und unserer Natur nachzudenken.

Ton Matton, Björn Ortfeld und Studierende der space&designSTRATEGIES der Kunstuniversität Linz skizzieren mit ihrer Forschungsinstallation „urbane StreuObstWiese“ ein Szenario, in dem Obstbäume nicht mehr in natürlichen Verhältnissen wachsen können. Sie stoßen damit eine Debatte rund um unsere Ernährung in naher Zukunft an. Bäume sollen lernen, sich dem heutigen Stadtklima anzupassen, um uns als wichtige Nahrungsquelle erhalten zu bleiben.

„Städte und deren Raumproduktion sollen einen viel größeren, positiven Beitrag zum Klima leisten. Ökologie muss neu gedacht werden. Anregen wollen wir diese Debatte mit unseren Apfelbäumen am Tropf“, so der Stadtplaner und Künstler Ton Matton.

„Die kulturtankstelle in der ‚raiffeisen kunst garage’ ist ein gemeinsames Projekt der Kunstuniversität Linz und des OÖ Kulturquartiers. Nach dem Testjahr 2018 mit 30 verschiedenen Projekten (Ausstellungen, Vorträge, Performances) wird nunmehr in der ehemaligen Tankstelle ein ‚künstlerisches Labor’ eingerichtet, das sich mehrere Jahre mit wichtigen urbanen Fragen zur Stadtentwicklung beschäftigen soll. Die ‚urbane StreuObstWiese’ steht für das Jahresthema der kulturtankstelle; die Auseinandersetzung mit der Entwicklung des urbanen Raumes und dem widersprüchlichen Verhältnis von Mensch und Natur in der Stadt“, so Katharina Weinberger, Leiterin der kulturtankstelle.

Die Ernte soll im Oktober dieses Jahres gefeiert werden – hoffentlich mit frischem Apfelkuchen.

Rahmenprogramm zum Crossing Europe Filmfestival

Von 25. bis 30. April 2019, begleitend zum internationalen Filmfestival „Crossing Europe“, wird die „urbane StreuObstWiese“ in der kulturtankstelle zur Walkthrough- oder Drive-In-„Oase“. Fußgänger- und RadfahrerInnen können einfach stehen bleiben, unter einem Apfelbaum Platz nehmen und sich einen von zwei Filmen ansehen. Im Shopfenster ist der belgische Kurzfilm Floureja von Pablo Heuson (2017) zu sehen und in der Reifenbox wird täglich um 16.00 Uhr Natura urbana. The Brachen of Berlin von Matthew Gandy (2017) gezeigt.

Die kulturtankstelle rückt urbane Fragen zur Stadtentwicklung in den Fokus. Dazu werden KünstlerInnen, KunststudentInnen und Wissenschaftlerinnen eingeladen, ihre Projekte in der ehemaligen Tankstelle im Erdgeschoss des City Parkhauses in Linz zu präsentieren.

Projekt „urbane StreuObstWiese“ (Climate Machine edition 14) von Ton Matton, Björn Ortfeld und Studierenden der space&designSTRATEGIES an der Kunstuniversität Linz

Eröffnung am 24. April 2019, 18.00 Uhr; Ausstellung bis 14. Juni 2019, kulturtankstelle, Dametzstraße 14, 4020 Linz

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