Figl ad Weltkulturerbe: Rote Nachdenkpause erster Schritt – aber zu wenig!
Wien (OTS) – „Die SPÖ drückt beim Heumarkt-Projekt jetzt zwar auf die ‚Pause‘-Taste, jedoch noch immer nicht auf ‚Stop'“, so Bezirksvorsteher Markus Figl. Die „Nachdenkpause“, die sich die Wiener SPÖ nun unter hohem Druck von außen verordnet habe, sei aber zumindest „ein erster, zaghafter Schritt zur Besserung“ – auch wenn die rot-grüne „was nicht passt, wird passend gemacht“-Politik nach wie vor dominiere. Figl weiter: „Der Erste Bezirk hat den unbestritten größten Anteil am Weltkulturerbe-Status Wiens. Und die Bundesregierung und Kulturminister Gernot Blümel arbeiten dafür, dass uns dieser Status im Sinne der Weiterentwicklung unserer Stadt erhalten bleibt. Das gilt es von allen politischen Kräften zu unterstützen!“
Die SPÖ und Bürgermeister Ludwig hätten sich „lange genug vor den grünen Karren“ spannen lassen und eine unverantwortliche Politik mitgetragen. Kultur und damit auch das Weltkulturerbe seien identitätsstiftend für jede Stadt. „Beim Heumarkt bzw. der Verlegung der Lothringerstraße – der rot-grüne Cocktail aus Traditionsfeindlichkeit und politischer Kurzsichtigkeit gefährdet das UNESCO-Weltkulturerbe Wiens. Und das werden wir in der Inneren Stadt mit allen Kräften verhindern“, stellt Figl klar.
Die Stadt Wien habe zahlreiche Anträge aus dem Bezirksparlament der Inneren Stadt ignoriert. Die zuständigen Mitglieder der Stadtregierung seien in mehreren Anträgen aufgefordert worden, alle Schritte zu unterlassen, die das Weltkulturerbe gefährden und alles zu unternehmen, dieses zu erhalten.
„Ich fordere die Stadt Wien nun auf, alle Aktivitäten betreffend der Verlegung der Lothringerstraße umgehend einzustellen“, betont Figl. Vizebürgermeisterin Vassilakou müsse den Schlussfolgerungen aus dem ICOMOS-Bericht nun Rechnung tragen und jetzt für einen offiziellen Baustopp bei der Verlegung der Lothringerstraße sorgen.
Eine Miteinbeziehung und Informationsregelung für Verhandlungen der Stadt Wien betreffend Innere Stadt und dem Weltkulturerbe seien ebenfalls alternativlos. „Ich verlange volle Transparenz für alle Projekte – zukünftig muss auch die Innere Stadt hier voll mit einbezogen werden“, hält Figl fest. Spätestens jetzt werde es höchst an der Zeit, dass „Leitlinien geschaffen werden müssen, wie in Zukunft mit dem Weltkulturerbe-Status umgegangen wird“.
Die SPÖ gehe nicht nur leichtfertig mit dem Weltkulturerbe-Status um, sondern stehe auch nicht für einen offenen Dialog im Sinne der Stadt und der Menschen, so Figl, der auf die im Februar von Bürgermeister Ludwig veranstaltete Tagung der OWHC (Organization of World Heritage Cities) im Rathaus verweist: „Hier wurde über den Weltkulturerbe-Status und künftige Schritte diskutiert, die Innere Stadt hat hierzu weder eine Einladung noch Informationen erhalten. Die Reaktion darauf bestand in einem Brief an den Herrn Bürgermeister Ludwig, der bis dato noch auf seine Antwort warten lässt.“ Die am 15. Februar dort unterzeichnete „Wiener Deklaration“ sei ohne die Beteiligung des historischen Stadtkerns „beschlossen“ worden.
„Die Stadt-Roten sind künftig gut beraten, in puncto Weltkulturerbe eine offene, transparente und konstruktive Diskussion unter Beteiligung der Vertreter der betroffenen Bezirke zuzulassen. Denn die Menschen in der Inneren Stadt, in Wien und auch in ganz Österreich haben ein Recht darauf, dass unser schönes Land und seine Kulturgüter jenen Stellenwert behalten, der ihnen gebührt.“
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