Wölbitsch/Aichinger ad Stadtrechnungshof: Vereinigte Bühnen Wien konzept- und ideenlos
Wien (OTS) – „Die Vereinigten Bühnen Wien sind ein Fass ohne Boden und verfügen über keine Strategie. Unsere Vermutungen wurden im aktuellen Bericht des Stadtrechnungshofes klar bestätigt“, betonen Stadtrat Markus Wölbitsch und Kultursprecher Fritz Aichinger. Auf Initiative der ÖVP Wien hat der Stadtrechnungshof die Vereinigten Bühnen Wien (VBW) geprüft. Die Kernaussagen des Rechnungshofs: Es wurden Strategieprozesse gestartet und Zukunftskonzepte angestoßen -aber nie fertiggestellt.
„Deutlich bestätigt“ sieht sich Aichinger insbesondere im Hinblick auf das vom damaligen Geschäftsführer Thomas Drozda auszuarbeitende Zukunftskonzept, das 2014 hätte präsentiert werden sollen. Eine Vorgabe an den damaligen Geschäftsführer Drozda war darüber hinaus, Maßnahmen zu setzen, um den Subventionsbedarf der VBW auf maximal 37,10 Mio. Euro ab 2016 zu gewährleisten. „Bis heute wurde uns kein Zukunftskonzept vorgelegt“, so Aichinger. Nun zeigt der Stadtrechnungshof auf, dass intern zwar Konzepte erarbeitet wurden, diese aber nicht weiterverfolgt bzw. umgesetzt wurden. „Drozda hat unter anderem eine Studie in Auftrag gegeben, die mit 78.000 Euro zu Buche schlägt“, kritisiert Aichinger weiter. „Auch die Vorgabe, Maßnahmen zur Verringerung des Subventionsbedarfs zu setzen, wurden nicht realisiert“, wie der Kultursprecher, der dabei auf die von der rot-grünen Stadtregierung im November 2018 beschlossene Jahressubvention an die VBW für das Jahr 2019 in der Höhe von 40,2 Mio. Euro verweist.
Der Stadtrechnungshof stellte zudem fest, dass die VBW aktuell über keine Strategie für die Zukunft verfügt. Vor dem Hintergrund dieser Konzept- und Ideenlosigkeit wird jedenfalls die Erarbeitung eines neuen Gesamtstrategiekonzepts empfohlen. „Das, was wir seit vielen Jahren fordern, wird nun schwarz auf weiß belegt: Es braucht endlich ein weitreichendes Gesamtstrategiekonzept für die VBW“, so der Stadtrat. „Dabei muss nicht zuletzt auch die Entscheidung getroffen werden, ob man sich eine Bespielung historischer Häuser mit zugekauften Dosenmusicals leisten möchte“, meint Wölbitsch.
Im Rahmen dieser Gesamtstrategie muss auch eine Evaluierung der hohen Subventionen an die VBW erfolgen. Die VBW erhalten seit Jahren den größten Anteil aller Subventionsnehmer im Kulturbereich und sind der größte Subventionsnehmer der Stadt Wien. „Kleinere Bühnen und die freie Kulturszene haben deshalb das Nachsehen“, betont Aichinger. „Die Bühnen dieser Stadt haben nicht nur eine kulturelle Aufgabe, sondern sind auch ein wesentlicher Arbeitgeber in einem sonst sehr prekären Arbeitsumfeld für künstlerisches Personal. Es braucht deshalb eine gerechtere Verteilung der Subventionsmittel“, so Aichinger und Wölbitsch abschließend.
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