„Wohnen wird mit neuen Richtwertmieten purer Luxus!“
Wien (OTS) – Wie aus einem neuen Bundesgesetzblatt hervorgeht, steigen die Richtwertmieten ab 1. April österreichweit um rund vier Prozent. Zwei Drittel der heimischen Haushalte, die diesem Mietsystem unterliegen, befinden sich in Wien. Und hier steigt der Richtwert sogar um 4,12 Prozent auf 5,81 Euro pro Quadratmeter an. Und das ohne die umstrittenen Zuschläge für Lage und Ausstattung, ohne höhere Steuern, ohne die mit April ohnehin erhöhten Betriebskosten und ohne Rücksicht auf die aktuelle Inflationsanpassung. Im Mietrechtsgesetz des Bundes ist eine Anpassung der Richtwerte nämlich alle zwei Jahre vorgesehen.
Falsches Signal
„Das ist das komplett falsche Signal für österreichische Arbeitnehmer“, kritisiert Fritz Pöltl, der FCG-ÖAAB-Spitzenkandidat der Wiener AK-Wahl die Bundesregierung ungewöhnlich scharf. Die letzte Erhöhung erfolgte vor zwei Jahren und lag auch damals über der Inflationsrate. Und jetzt ist die Erhöhung trotz explodierender Mietkosten für Neuverträge schon wieder verordnet worden. Die Bundesregierung hat indes keine einzige Maßnahme gesetzt, um der exorbitanten Steigerung der Mietkosten Einhalt zu gebieten. Ganz abgesehen davon, dass es für den im Regierungsprogramm angekündigte Mietrechts-Konvents noch nicht einmal einen Termin gibt.
Nicht mehr leistbar
Dass ein Antrag auf Aussetzung der Richtwert-Erhöhung vom Gesetzgeber „nicht einmal ignoriert“ worden ist, stimmt Pöltl demokratiepolitisch äußerst traurig. Wie eine Untersuchung der Mieterorganisationen nämlich ergeben hat, waren von 500 überprüften Mieten 400 deutlich überhöht! Im Schnitt um rund 3,50 Euro pro Quadratmeter und Monat. Pöltl: „Das kann sich kein normaler Arbeitnehmer mehr leisten! Wohnen wird mit den neuen Richtwertmieten purer Luxus!“
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