Duzdar/Feichtinger: Zeitbombe Schrottreaktor in Mochovce darf nicht in Betrieb gehen
Wien (OTS/SK) – Die österreichische Bundesregierung hat beim heutigen Ministerratsvortrag vollmundig behautet, dass sie gegen Atomkraft sei und gegen den Ausbau der Atomkraft in Europa kämpfen würde. Die Berichte vom gestrigen Treffen der Ministerin mit dem Energie- und mit dem Umweltminister der Slowakei klangen deutlich zahmer. Köstinger hat dort davon gesprochen, dass man die Nachbesserungen am Reaktor abwarten müsse. „Wir fragen uns, was man an einem 34 Jahre alten Schrottreaktor nachbessern soll! Mochovce 3 ist eine Gefahr und darf nicht in Betrieb gehen. Wenn sich Köstinger abspeisen lässt, ist es jetzt die Aufgabe von Bundeskanzler Kurz, einzuschreiten!“, appellieren SPÖ-Energiesprecherin Muna Duzdar und SPÖ-Umweltsprecher Klaus-Uwe Feichtinger an die schwarz-blaue Regierung, ihre Verantwortung für Österreich wahrzunehmen. ****
Im Dezember 2018 sei Österreich von der UN-Klimaschutzkonferenz zum „Fossil des Tages“ gekürt worden – ein Negativpreis, den nur die größten Klimaschutzbremser erhalten. „Die österreichische Bundesregierung hat die Ratspräsidentschaft nicht einmal ein bisschen dazu genutzt, sich gegen Atomkraft oder andere umweltzerstörende Arten der Energiegewinnung einzusetzen. Eine Reise von Köstinger reicht hier nicht!“ Kurz müsse aktiv werden und auf EU-Ebene dagegen intervenieren, dass der dritte Schrottreaktor in Mochovce in Betrieb gehe. „Der Bundeskanzler muss das Thema Schrottreaktor Mochovce beim Europäischen Rat in Brüssel am 22. März auf die Agenda setzen lassen! Die Uhr für ganz Mitteleuropa tickt!“, sagt Duzdar.
Die Sicherheitsstandards von Mochovce seien gefährlich. Würde der dritte Reaktor in Betrieb gehen, würde er ein schweres Risiko für die Umwelt und die Menschen bedeuten. Es gebe weder eine Lösung für das Containment, noch für die Sicherheit gegen den Absturz eines Verkehrsflugzeuges. Der Reaktor sei nicht ausreichend mit Kühlwasser versorgt und er habe kaum Widerstandsfähigkeit gegen Erdbeben. Außerdem sei bisher ungeklärt, was mit den radioaktiven Abfällen passieren wird. „Ein weiterer Super-GAU in Zentraleuropa kann nur verhindert werden, wenn die Bundesregierung dafür kämpft, dass der Schrottreaktor in Mochovce nicht in Betrieb geht.“, warnt Feichtinger. „Herr Bundeskanzler, kämpfen Sie gegen Mochovce 3 – für unsere Sicherheit und die der nachfolgenden Generationen“, fordern Duzdar und Feichtinger unisono. (Schluss) ls/rm/mp
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