„Orientierung“ über Ehe für alle? Evangelische beraten über gleichgeschlechtliche Trauung
Wien (OTS) – Sandra Szabo präsentiert im ORF-Religionsmagazin „Orientierung“ am Sonntag, dem 10. März 2019, um 12.30 Uhr in ORF 2 folgende Beiträge:
Ehe für alle? Evangelische beraten über gleichgeschlechtliche Trauung
„Für die evangelische Kirche sind Vertrauen, Verlässlichkeit und die Übernahme von Verantwortung in der Gestaltung menschlicher Beziehungen von zentraler Bedeutung“, so der evangelisch-lutherische Bischof Michael Bünker. Die Ehe bietet aus Sicht der Evangelischen Kirche A. B. dafür die beste Voraussetzung. Dass auch für gleichgeschlechtlich liebende Menschen der rechtliche Raum vollständig geöffnet werde, sei zu begrüßen, so Bünker. Doch wie realistisch ist eine Trauung in der Evangelischen Kirche A. B. künftig auch für homosexuelle Paare? Seit der Verfassungsgerichtshof im Dezember 2017 die Beschränkung der zivilrechtlichen Ehe auf heterosexuelle Paare für verfassungswidrig erklärt und damit die Einführung der standesamtlichen Hochzeit für Homosexuelle möglich gemacht hat, beschäftigt diese Frage auch die Evangelische Kirche A. B. Denn die zivile Eheschließung war bislang Voraussetzung für eine kirchliche Trauung. Jetzt befragt die Evangelische Kirche A. B. dazu ihre Pfarrgemeinden – eine endgültige Entscheidung soll im Rahmen einer Sondersitzung der Synode am Samstag, dem 9. März, fallen, bei der auch die umstrittene Karfreitagsregelung Thema sein wird. Bericht: Gundi Lamprecht.
„Wichtiger als alles …“ – Ein evangelisches Männer-Paar im Porträt
Mit Spannung erwarten auch der evangelische Pfarrer Peter Gabriel und Peter Pröglhöf, Fachinspektor für den evangelischen Religionsunterricht, das Ergebnis. Seit 1991 sind sie ein Paar, 2001 „verpartnerten“ sich die beiden standesamtlich – in Deutschland. Im selben Jahr wurde das evangelische Paar auch kirchlich gesegnet. 2017 schließlich heirateten Peter Gabriel und Peter Pröglhöf in einem deutschen Standesamt. Gemeinsam haben sie den Kampf um Gleichberechtigung miterlebt – eine Erfahrung, die sie als „wichtig und wertvoll“ – auch für die eigene Beziehung – schätzen. Bericht:
Karo Thaler.
Machtkampf hält an: Katholische Kirche Venezuelas stärkt Opposition
Der Kampf um die Macht in Venezuela, dem erdölreichsten Staat der Erde, hält an: Zunehmend unter Druck geraten ist in den vergangenen Monaten der sozialistische Präsident Nicolás Maduro; sein Widersacher, der selbst ernannte Übergangspräsident Juan Guiadó, darf auf wichtige Unterstützung der Opposition im Land, aber auch aus den USA und Europa zählen. Doch während zu Lebzeiten des Maduro-Vorgängers Hugo Chavez die katholische Kirche des Landes einerseits aus einer oppositionellen Kirchenführung, andererseits aus einer vielfach dem Basischristentum verbundenen Priesterschaft bestand, so sieht sich Nicolás Maduro generell mit Kritik von katholischen Bischöfen, Priestern und Ordensleuten konfrontiert. Auch sie teilen weitgehend die Einschätzung oppositioneller Kräfte: Maduro agiere demokratiefeindlich und sei für „Günstlingswirtschaft“ und die anhaltende Wirtschaftskrise des Landes maßgeblich verantwortlich. Große Teile der Bevölkerung, so Lateinamerika-Experte Leo Gabriel, würden einen politischen Dialog gutheißen. Dies erscheine als einzig gangbarer Weg, einen möglichen Bürgerkrieg noch zu verhindern. Bericht: Leo Gabriel.
Attacken gegen Moskau: Ukrainischer Ehrenpatriarch Filaret in Wien
Der einen Seite gilt er als Garant von Festigkeit und Widerständigkeit, den anderen ist er als Abtrünniger und Schismatiker verhasst: Filaret (Denyssenko), derzeit Ehrenpatriarch der frisch aus der Taufe gehobenen Orthodoxen Kirche der Ukraine. Nach dem Zerfall der Sowjetunion sagte sich der damalige Kiewer Metropolit mit seinen Weggefährten vom Moskauer Patriarchat los und gründete eine Ukrainisch-Orthodoxe Kirche mit einem Patriarchat in Kiew und sich selbst als Patriarchen. Moskau reagierte empört und verhängte 2008 den Kirchenbann über den abtrünnigen Bischof. Die Anerkennung durch die orthodoxen Schwesterkirchen blieb der neuen Kirche versagt. Aber im Vorjahr wurde das Ökumenische Patriarchat aktiv, verfügte die Vereinigung von Filarets Kirche mit einer schon seit Jahrzehnten bestehenden kleinen „autokephalen“ ukrainischen Kirche. Am 6. Jänner verlieh Patriarch Bartholomaios in Konstantinopel der neuen Kiewer Metropolie die Autokephalie, also die kirchenrechtliche Selbstständigkeit. Das führte zum Bruch mit der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats – und mit der gesamten russisch-orthodoxen Kirche, die dem Ökumenischen Patriarchat die Zuständigkeit abspricht und die Kiewer Kirchenvereinigung für null und nichtig hält. Ehrenpatriarch Filaret aber ist vorerst hoch zufrieden mit dem Erreichten – und zuversichtlich, dass die Ukraine als unabhängiger Staat bald auch nur eine einzige unabhängige orthodoxe Kirche haben wird. Anlässlich eines Wien-Besuchs gab er der „Orientierung“ ein Exklusivinterview. Bericht: Christian Rathner.
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