FFG: Strukturwandel braucht Innovationsoffensive
Wien (OTS/www.ffg.at) – Entscheidend für den Output unseres Innovationssystems ist es, wie schnell neue Ideen und Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung wirtschaftlich genutzt werden. „Das bedeutet: Die von der Bundesregierung geplante Exzellenzinitiative muss gleichzeitig von einer Innovationsoffensive begleitet werden“, betonen die Geschäftsführer der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG, Henrietta Egerth und Klaus Pseiner, anlässlich der Präsentation der FFG-Bilanz 2018 gemeinsam mit dem Leiter des Economica Instituts für Wirtschaftsforschung, Christian Helmenstein.
„Wesentliche Eckpunkte einer solchen Innovationsoffensive sind Planungssicherheit durch das Forschungsfinanzierungsgesetz, eine dynamische Entwicklung der F&E-Budgets und der Ausbau der Agenturautonomie“, berichten die FFG-Geschäftsführer. Österreich habe zwar in den letzten Jahren durch erhebliche Anstrengungen den Anschluss an die Innovations-Spitze der Industriestaaten gefunden. Das hat auch die OECD in ihrem jüngsten Länderbericht bestätigt. „In keinem OECD-Industrieland investiert die Wirtschaft strukturbereinigt mehr in Forschung und Entwicklung als in Österreich“, fassen die FFG-Geschäftsführer aktuelle Ergebnisse zusammen. „Aber es gibt nach wie vor Verbesserungspotenzial, das wir realisieren müssen, damit Österreich auch in Zukunft einer der besten Forschungsstandorte weltweit bleibt.“
Die österreichische Wirtschaft steht unter erhöhtem Anpassungsdruck. Tradierte Marktstrukturen und Geschäftsmodelle verlieren an Bedeutung. Dadurch öffnen sich aber auch neue Chancen für Innovationen. „Wir greifen neue Themen aktiv auf und reagieren rasch auf geänderte Entwicklungen im Innovationssystem. Viele unserer Maßnahmen – gerade im Bereich der KMU und der Zusammenarbeit von Wirtschaft und Forschung – haben dazu beigetragen, Österreich zu einem führenden Forschungsstandort zu machen“, erläutern die FFG-Geschäftsführer Henrietta Egerth und Klaus Pseiner.
Economica: FFG-Förderungen wirken auf Gemeinden im ländlichen
Raum
Innovationsfreundliche Rahmenbedingungen und marktorientierte Förderprogramme sind für den Strukturwandel der Wirtschaft wichtiger denn je. Das gilt gerade auch für den ländlichen Raum, wie eine aktuelle Evaluierung des Economica Instituts für Wirtschaftsforschung zu den regionalen Wirkungen der FFG-Förderungen zeigt.
Dazu wurden Daten von insgesamt 9.273 geförderten Projekten und 15.534 Projektpartnerschaften im Zeitraum von 2014 bis 2016 ausgewertet. Das ausgeschüttete Fördervolumen betrug dabei 1,2 Mrd. Euro. Was die regionale Verteilung der Fördermittel betrifft, dominieren bei einer absoluten Betrachtung die Hauptstadtregionen und Universitätsstädte. Allerdings zeigt erst der relative Vergleich – in Bezug auf die jeweilige Wirtschaftsleistung – die tatsächliche Bedeutung der Forschungsförderung für die regionale Wirtschaft.
Die Auswertungen von Economica belegen, dass die FFG-Forschungsförderungen eine überdurchschnittlich große Bedeutung speziell für Gemeinden in ländlichen Regionen haben. „Die FFG-Förderungen tragen in Gemeinden des ländlichen Raumes maßgeblich zur regionalwirtschaftlichen Dynamik bei“, so Christian Helmenstein. Die Analysen zeigen zugleich, dass die Mittel der Forschungsförderung quer über alle Bundesländer und Regionen hinweg verteilt werden, vor allem dort, wo eine entsprechende Innovationsinfrastruktur und/oder Betriebstätten vorhanden sind. Der Beitrag der FFG-Forschungsförderung zur lokalen Wertschöpfung ist im Speziellen auch in strukturschwachen Regionen wie dem Mühl- und Weinviertel, aber auch in Tourismusregionen in Salzburg und Tirol überdurchschnittlich hoch.
Im Durchschnitt werden durch einen FFG-Fördereuro weitere 1,63 Euro durch Eigenmittel der Projektpartner aktiviert. Dies bedeutet, dass bei einer durchschnittlichen Förderquote von rund 38 Prozent, Forschungsmittel in Höhe von 62 Prozent am Gesamtvolumen durch den privaten Sektor finanziert werden.
FFG-Förderstatistik 2018: Forschung und Innovation immer
breiter aufgestellt
Eigentümer der FFG sind die Bundesministerien für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) und Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW). Im Auftrag von Bundesministerin Margarete Schramböck und Bundesminister Norbert Hofer wurden von der FFG im Jahr 2018 insgesamt 3.854 Forschungsprojekte bewilligt, an denen knapp 3.900 Organisationen beteiligt sind. Das entspricht einem Plus von 7 Prozent bei der Anzahl der Forschungsprojekte und 14 Prozent bei der Anzahl der Organisationen im Vergleich zu 2017. „Die FFG erreicht und betreut heute über 5.000 forschende und innovative Unternehmen in Österreich“, so die FFG-Geschäftsführung. Insgesamt wurden im letzten Jahr Förderungen in der Höhe von 833 Mio. Euro bewilligt. Darin sind auch 215 Mio. Euro an Breitbandmitteln für 472 Projekte enthalten.
Link zur gesamten Pressemappe mit allen Grafiken:
https://www.ffg.at/presse/Bilanz2018
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