Initiative Liberale Muslime Österreich warnt anlässlich des Staatsbesuchs des Emirs von Katar in Österreich am 4.3.2019
- Wir erwarten klare Worte vom Bundespräsidenten und vom Bundeskanzler anstelle eines Kniefalls vor den Öl-Scheichs
- Wir fordert ein klares Nein zum politischen Islam, zum Antisemitismus und zu Menschenrechtsverletzungen!
Anlässlich des bevorstehenden Staatsbesuchs von Katars Emir, Al-Thani, mahnt Dr. Amer Albayati, Präsident der Initiative Liberale Muslime Österreichs (ILMÖ), vor zu blumigen politischen Floskeln: „Es gibt eine Reihe von äußerst problematischen Entwicklungen im Nahen Osten, für die Katars Staatsspitze Verantwortung zu übernehmen hat. Wir erhoffen uns klare Worte der österreichischen Staatsspitzen zu diesen Entwicklungen im unmittelbaren Machtbereich Katars“, so Albayati.
Problemfall 1: Katar ist größter Unterstützer des radikalen Islamismus in Europa
Seit Jahren warnen die liberalen Muslime vor islamistischer Unterwanderung in Europa. Einer der größten Förderer des politischen Islam in Form der Muslimbruderschaft ist Katar. Über Stiftungen, Moscheevereine und verschlungene Strukturen werden in ganz Europa Moscheen errichtet, die ganz sicher kein westliches Islambild vermitteln. Während andere Länder, selbst das von uns oft kritisierte Saudi Arabien, hier langsam einen anderen Weg gehen, ist bei Katar keine Rede davon. In ganz Europa werden durch Moscheebauten und Investitionen in Imamausbildungsstätten Abhängigkeiten erzeugt. „Während Österreich den politischen Islam endlich als ernstzunehmendes Problem einstuft, gilt Katar gemeinsam mit seinem neuen Bündnispartner Türkei als der mit Abstand größte Förderer von ultrakonservativen Islamisten“, so Albayati. Der Einfluss des kleinen Golfstaates in den großen westeuropäischen Ländern sei bereits problematisch, aber am Balkan sei der Einfluss noch viel größer.
[Bericht Deutschland] (https://www.ots.at/redirect/sueddeutsche1)
[Bericht Frankreich]
(https://www.ots.at/redirect/gatestoneinstitute)
[Bericht Italien] (https://www.ots.at/redirect/bergamo)
Problemfall 2: Katar ist ein Hort des Antisemitismus
Eines der großen Probleme in Europa ist der sprunghaft wachsende Antisemitismus in Bevölkerungen vieler Länder. Vor wenigen Tagen wurden Zahlen bekannt, dass „jeder Zehnte“ in Österreich ein Antisemit sei (Quelle: https://www.ots.at/redirect/kurier7). „Man darf sich allerdings nicht wundern, denn Antisemitismus ist Teil der Kultur in manchen arabischen Ländern, so erklärt sich auch der sprunghafte Anstieg des Problems. Katar ist hier keine Ausnahme, im Gegenteil: Katar taucht in unrühmlichen Rankings der antisemitischsten Länder stets ganz vorne auf. Ein aktueller Report des Think Tanks MEMRI zeigt, dass Schulbücher in Katar übersät sind mit antisemitischen Äußerungen und kruden Verschwörungstheorien, dass die „Juden die Welt erobern wollten“. Es werden in den Büchern Stereotype über Juden verbreitet, wie es sie in Europa zum Glück kaum mehr gibt. „Diese offiziellen Schulbücher tragen das Bild des Herrschers von Katar. Ist das damit das Staatsdenken? Es wäre doch absurd, wenn der Bundespräsident einen Antisemiten hofiert“, wundert sich Albayati. Ein genauerer Blick zeigt, dass auch diverse staatlich kontrollierte Medien antisemitische Propaganda verbreiten. Antisemitismus mit aktiver Unterstützung des Regimes: Auch hier sind klare Worte ein Gebot der Stunde!
[Link] (https://www.ots.at/redirect/memri) zur MEMRI Studie – Antisemitismus in Katar
[Link] (https://www.ots.at/redirect/adl) zu antisemitischen Karikaturen in staatlichen Medien
Problemfall 3: Fußball WM 2022 – Hoher Preis für blutige
Spiele. Amnesty International warnt!
Wiederholt haben sich Menschenrechtsorganisationen zu den Arbeitsbedingungen rund um den Stadienbau für die FIFA Fußball WM 2022 besorgt gezeigt. Mehr noch – es wurde bereits ein hoher Preis bezahlt, denn mangelnde Sicherheitsvorkehrungen sowie Akkordarbeit bei rekordverdächtiger Hitze haben bereits zahlreiche Menschenleben auf den Baustellen gefordert. Auch wenn die Katarischen Behörden sagen, dass mittlerweile alles besser sei, erst Anfang Februar hat die Menschenrechtsorganisation Amnesty International einen haarsträubenden Bericht verfasst. Al Bayati bringt das Problem auf den Punkt: „Es geht hier um eine Summe von 2,6 Millionen Gastarbeitern im Land, die teilweise unter desaströsen Bedingungen arbeiten müssen und in lagerartigen Baracken untergebracht sind. Viele dieser Menschen stammen aus den ärmsten Regionen der Welt und sind im Gastgeberland ihren Arbeitgebern ausgeliefert. Manchen von ihnen werden die Pässe abgenommen, viele können ihre Beschäftigung nicht wechseln. Das „Kafala-System“ wird zurecht kritisiert und daran hat Katar wenig bis gar nichts geändert.“
[Link] (https://www.ots.at/redirect/amnesty) zur Studie von Amnesty International
„Die Initiative Liberale Muslime Österreich erwartet sich klare Worte von Österreich: Zu Katars Unterstützung des politischen Islam, zum schockierenden katarischen Antisemitismus und zur dramatischen Menschenrechtssituation in Katar. Kein noch so lukrativer Milliardendeal mit den Öl-Scheichs darf ein klares österreichisches Bekenntnis zu den Werten der europäischen Aufklärung verhindern“, so Albayati abschließend.
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