ÖJC solidarisiert sich mit gekündigten ORF-Mitarbeitern
Wien (OTS) – Der technische Fortschritt und gröbere Umstrukturierungen kosten 20 ORF-Mitarbeitern im Technikbereich ihre Jobs. Elf Mitarbeiter – acht Frauen und drei Männer – wurden bereits beim AMS angemeldet. Sie sollen ihre Arbeitsplätze bereits Ende April 2019 räumen. Der Zentralbetriebsrat verhält sich bislang auffällig ruhig.
Die ORF-Führung argumentiert diesen Schritt mit „organisatorischen Maßnahmen“. Die betroffenen ORF-Mitarbeiter wurden sichtlich nach Alter und Länge der Dienstzeit ausgewählt. Drei sind zwischen 50 und 55 Jahren alt, die anderen acht sind älter als 55 Jahre. Daher führt der ORF, wie der Kurier meldete, als zweiten Kündigungsgrund auch „das Erreichen des gesetzlichen Pensionsalters“ an. Ein Argument, das rechtlich äußerst bedenklich scheint.
Für jene Personen, die von „organisatorischen Kündigungen“ betroffen seien, soll es einen Sozialplan und eine Arbeitsstiftung geben. In den anderen Fällen soll jeder Einzelfall separat verhandelt werden. Insgesamt geht es offenbar um 20 Personen. Diese Vorgangsweise soll in der nächsten Stiftungsratssitzung thematisiert werden.
Als Grund für den Stellenabbau gibt der ORF technische Neuerungen an:
Der ORF arbeitet an der Automatisierung der Regieplatz-Steuerung für Live-TV-Sendungen. Bild, Ton, Licht und Grafik werden dann von einer Software dirigiert. Dies erfolge „im Rahmen der Unternehmensstrategie zur Digitalisierung der Produktions- und Distributionswege“, hieß es im ORF. Das Projekt firmiert laut APA unter dem Titel „JAMES“. Die technischen Entwicklungen, der steigende Kostendruck und die „immer komplexer werdende Abfolge von einzelnen Elementen in der Abwicklung von Live-Sendungen“ erforderten die Umstellung auf die automatisierte Regieplatzsteuerung, hieß es zur APA.
„Der Österreichische Journalisten Club (ÖJC) solidarisiert sich mit den betroffenen Dienstnehmerinnen und Dienstnehmern. Wenn wirklich als zweiter Kündigungsgrund das Alter der Betroffenen mit ausschlaggebend für die Kündigungen sein sollte, dann ist das ein klarer Klagsfall“, so ÖJC-Vizepräsident Oswald Klotz.
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