Grüne Wien/Huemer: Kürzung der AMS-Mittel für Frauen bedeutet enormen Rückschritt in der Arbeitsmarktpolitik

Wien (OTS) – Alarmiert zeigt sich die Frauensprecherin der Grünen Wien, Barbara Huemer, angesichts der angekündigten Kürzung der AMS-Mittel für arbeitsuchende Frauen. „Das ist der völlig falsche Weg und bedeutet einen einen enormen arbeitsmarktpolitischen Rückschritt für Frauen“, kritisiert Huemer die geänderten Zielvorgaben für das AMS. „In Anbetracht der bestehenden und anhaltenden Benachteiligungen von Frauen am Arbeitsmarkt – zuletzt zeigte eine Studie, dass berufstätige Mütter einen Einkommensnachteil von 51 Prozent haben – müssen jedenfalls die Hälfte der AMS-Mittel für erwerbslose Frauen und Wiedereinsteigerinnen zur Verfügung stehen“, fordert Huemer.

Bisher mussten 50 Prozent der aktiven Arbeitsmarktfördermittel Frauen zu Gute kommen und es galt die Devise, dass Frauen am Besten Vollzeit arbeiten sollten, weil sich dadurch ihre finanzielle Situation – vor allem auch in der Pension – verbessert. Diese verbindliche 50 Prozent-Quote für die Verwendung der AMS-Fördermittel ist ab dem nächstem Jahr vorbei, genauso wie der Ansatz „Vollzeit vor Teilzeit“.

Vor diesem Hintergrund lässt auch der in der Testphase befindliche Algorithmus des AMS nochmal alle Alarmglocken schrillen, da dieser nachweislich Frauen mit höherer Wahrscheinlichkeit in die Schublade der „hoffnungslosen“ Fälle steckt.

„Das AMS lässt Frauen in der Teilzeitfalle hängen anstatt bessere Einkommens- und Karrierechancen zu ermöglichen. Frauen werden unter der türkis-blauen Regierung wieder auf die Rolle der Dazuverdienerin degradiert, die sich in erster Linie um Haushalt und Kinder zu kümmern hat. Das ist rechts-konservative Geschlechterpolitik im Stile der 1960er Jahre“, so Huemer.

Echte Wahlfreiheit am Arbeitsmarkt heißt gleiches Einkommen, gleiche Berufs- und Aufstiegschancen und Beseitigung der Hemmnisse am Arbeitsmarkt durch eine aktive Arbeitsmarktpolitik.