Lindner/Holzleitner: Jugendperspektiven haben nichts mit „Brachial-Ideologen“ und „Zerstörungswahn“ zu tun
Wien (OTS/SK) – Verwundert reagierten SPÖ-Gleichbehandlungssprecher Mario Lindner und SPÖ-Jugendsprecherin Eva-Maria Holzleitner heute auf Aussagen des oberösterreichischen FPÖ-Spitzenkandidaten für die EU-Wahl, Roman Haider, in der Plenarsitzung des Nationalrats. Haider versuchte sich in seiner Wortmeldung zur ‚EU Jahresvorschau 2019’ in einem Rundumschlag gegen die Europäische Union und offenbarte dabei seine Geringschätzung für die Meinung der europäischen Jugend. So kritisierte er die europäischen Jugendziele, insbesondere das Ziel der „Gleichstellung aller Geschlechter“, als Beispiel für die Arbeit von „linkslinken Brachial-Ideologen in ihrem Zerstörungswahn“. Holzleitner stellte daraufhin klar: „Was Haider als Kandidat für das europäische Parlament hier tut, ist schlicht und einfache eine Diffamierung der 44.000 Jugendlichen, die hinter diesen EU-Jugendzielen stehen. Die ‚Youth Goals’ wurden über zwei Jahre in einem strukturierten Dialog von jungen Menschen erarbeitet, allein in Österreich waren 1.700 Jugendliche mit dabei“, so Holzleitner, „Ich erwarte mir sogar von FPÖ-Politikern, dass sie Jugendliche, die teilhaben wollen an der Gestaltung der Gesellschaft von morgen, ernstnehmen anstatt die Ergebnisse ihrer Arbeit im Parlament zu beschimpfen!“ ****
Aufgeregt zeigte sich Haider vor allem über die Formulierung „aller Geschlechter“ und darüber, dass nicht von „beiden“ Geschlechtern oder „Mann und Frauen“ gesprochen wird. Für Lindner, auch Vorsitzender der sozialdemokratischen LGBTIQ-Organisation SoHo, steht fest: „Während diese Regierung einen Angriff nach dem anderen auf die Gleichstellung in Österreich abliefert, zeigt sich Herr Haider ausgerechnet über diese Formulierung empört. Ich würde dem Herrn EU-Kandidaten empfehlen, sich mit der Arbeit des Verfassungsgerichtshofes zu beschäftigen – der dritte Geschlechtseintrag ist in Österreich nämlich trotz der fragwürdigen Umsetzung des Innenministers schon Realität. Die Wissenschaft weiß längst, dass es mehr als Mann und Frau gibt. Das sollte auch die FPÖ endlich akzeptieren, anstatt weiter Minderheiten anzugreifen!“
Gemeinsam empfehlen Lindner und Holzleitner der FPÖ mehr Respekt und Demut für die Perspektiven der österreichischen und europäischen Jugend, die offensichtlich weiter denkt als die Freiheitlichen: „Es stellt sich außerdem die Frage, was ÖVP-Ministerin Bogner-Strauß zu den Aussagen ihres Koalitionspartners sagt? Als Jugendministerin hat sie die Erarbeitung der Youth Goals unterstützt. Wir erwarten uns, dass sie den Aussagen Haiders eine klare Absage erteilt!“, so Lindner und Holzleitner. (Schluss) ls/sp/mp
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