Strasser: Urteil zu Kuh-Attacke würde das Aus für Almen bedeuten
Wien (OTS) – Es ist ein tragischer Fall. Nach einer tödlichen Kuh-Attacke im Sommer 2014 auf einer Alm in Tirol, wo eine deutsche Touristin mit ihrem Hund von Kühen angegriffen wurde, wird nun der betroffene Bauer zivilrechtlich in 1. Instanz verurteilt. Ein Urteil, das Bauernbund-Präsident Georg Strasser fassungslos macht: „Die Umstände sind tragisch, das Urteil würde aber das Aus für unsere Almen bedeuten. Eine verpflichtende Einzäunung von Almweiden, aber vor allem Schadenersatzforderungen würden die Almbäuerinnen und Almbauern in Zukunft ruinieren“, warnt Strasser. „Die Weidewirtschaft ist aus Tierschutzgründen erforderlich und Teil vieler heimischer Markenprogramme. Für die Rinder ist die Weidehaltung mit einer Steigerung des Tierwohls verbunden und daher für Betriebe in Berggebieten unerlässlich. Weidehaltung, wie wir sie in Österreich kennen und schätzen, wird es dann nicht mehr geben. Die Folgen für Landwirtschaft und Tourismus wären fatal, denn die Bewegungsfreiheit in der Natur wird weiter eingeschränkt – zum Nachteil von Mensch und Tier“, verdeutlicht Strasser.
Im aktuellen Fall handelt es sich um ein Urteil 1. Instanz, der betroffene Bauer wird in Berufung gehen. Ihm droht im Falle einer Verurteilung fast eine halbe Million Euro an Schadenersatz. „Eine derart hohe Forderung ist für einen einzelnen Bauern existenzzerschmetternd. Unter diesen Verhältnissen können heimische Bäuerinnen und Bauern ihre Hoftore für immer zusperren“, so Strasser, der auf die Eigenverantwortung der Wanderer hinweist und an die Rechtsprechung herantritt: „Wir wollen keine amerikanischen Verhältnisse bei der Haftung. Dass Hunde auf Weiden ein Problem sind, wird seit Jahren kommuniziert. Eigenverantwortung und Hausverstand sollten wieder mehr Einzug halten. Wir brauchen klare Spielregeln, die ein Miteinander auf den Almen gewährleisten“, fordert Strasser. (Schluss)
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