Wölbitsch/Pasquali: Rot-grüne Intransparenz beim Wien Museum
Wien (OTS) – „Während das Krankenhaus Nord noch in diesem Jahr mit jahrelanger Verzögerung endlich aufsperren soll, sperrt das Wien Museum für unbestimmte Zeit zu. Damit steht das nächste rot-grüne Bauprojekt inklusive rot-grünem Planungschaos ante portas. Trotz langjähriger Planung und bereits gepackter Kisten gibt es noch keinen Spatenstichtermin“, so Stadtrat Markus Wölbitsch. „Der Kulturstandort Wien liegt uns sehr am Herzen – daher ist die Modernisierung und Erweiterung des Wien Museums richtig, wichtig und überfällig.“ Aber niemand wisse, wann der Umbau beginnt, wie der Umbau konkret umgesetzt wird, wer für den Umbau verantwortlich zeichnet und wie viel es am Ende tatsächlich kosten wird.
Dazu kommen zahlreiche ungeklärte Fragen etwa zur Verwendung der laufenden Subventionen für das geschlossene Wien Museum, der Statik des Gebäudes sowie zur Redimensionierung der ursprünglichen Planung über die Hintertür. Dennoch sind bereits 36,4 Mio. Euro Steuergeld geflossen und die geplanten Errichtungskosten von ursprünglich 60 Mio. Euro in der Auslobung des Architekturwettbewerbs (2015) auf 90 Mio. Euro im vom Gemeinderat beschlossenem Budgetrahmen (2018) um die Hälfte gestiegen. Experten sprechen sogar von rund 150 Mio. Euro. „Das Krankenhaus Nord lässt grüßen“, so Wölbitsch.
„Um das Projekt zu retten, braucht es einen transparenten Kassasturz unter Einbindung des Stadtrechnungshofes sowie eine vollkommene Offenlegung des Ist-Zustandes des Projekts“, so der ÖVP-Stadtrat. „Das Wien Museum darf nicht zum nächsten Krankenhaus Nord werden. Das Baumanagement der Stadt muss endlich professionalisiert werden.“ Bürgermeister Michael Ludwig müsse deshalb Bauherren-Verantwortung übernehmen. Es sei höchst unfair, Kulturstadträtin Kaup-Hasler dieses verfahrene Bauprojekt umzuhängen. Um Antworten auf die zahlreichen offenen Fragen zu bekommen, hat die ÖVP Wien bereits eine entsprechende mehrseitige Anfrage eingebracht. „Mit der vorzeitigen Schließung des Museums auf unbestimmte Zeit verlieren viele junge Kunstschaffende ihre Ausstellungsflächen und der Kulturstandort Wien wird geschwächt.“
Der Bezirksparteiobmann an der Wieden Johannes Pasquali sieht zahlreiche offene und ungelöste Fragen beim Projekt Wien Museum. „Es wurde immer wieder vorgebracht, dass die Substanz des Hauses für einen Aufbau denkbar ungeeignet und höchst riskant ist – auch wegen des Wien-Flusses“, so Pasquali. Dennoch wurde das Projekt durchgezogen, allerdings entsprechende Redimensionierungen des Projekts über die Hintertür vorgenommen. Einer der Hauptgründe für den Umbau des Wien Museums sei schließlich die Gewinnung von mehr Sonderausstellungsflächen gewesen. In der Auslobung des Architekturwettbewerbes wurde deshalb eine Erweiterung der derzeitigen Sonderausstellungsfläche von 700 m2 auf 1.900 m2 gefordert. Laut Website des Museums sollen es jetzt jedoch nur 1.200 m2 werden. „Es werden also 100 Mio. Euro für einen Umbau investiert, der de facto nur 500 m2 neue Sonderausstellungsfläche bringt“, kritisiert Pasquali.
Darüber hinaus wurde die in der Ausschreibung geforderte Raumhöhe von 6 Metern auf 4,5 Meter redimensioniert. Die Veranstaltungsräume im Fugengeschoß im 3. Stock können aufgrund notwendiger Fluchtwege nur für stark eingeschränkte Besucherzahlen – „im kleinsten Kreis“ – zur Verfügung stehen. Offen ist zudem die Eingliederung der Büroräumlichkeiten, die sich bisher im Winterthur-Gebäude befunden haben und de facto im neuen Museum keinen Platz haben. Gestrichen wird auch das Kindermuseum mit einer Fläche von 250 m2, das noch in der Auslobung des Architekturwettbewerbs gefordert wurde. Insgesamt erweitere sich nun die 2.700 m2 große Ausstellungsfläche des Museums durch den Umbau auf 4.200 m2 und damit um 1.500 m2, was Errichtungskosten von 72.000 Euro pro neu gewonnenen Quadratmeter bedeute. „Massive Verzögerungen, Fehlplanungen und Kostenexplosionen sind aufgrund der rot-grünen Intransparenz vorprogrammiert“, so der Bezirksparteiobmann.
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