PVÖ-Präsident Kostelka: Alarm auf dem Arbeitsmarkt für Ältere! Wo bleibt die Alternative zur eingestellten „Aktion 20.000“?
Wien (OTS) – Laut Arbeitsmarktservice (AMS) waren in Österreich Ende Jänner 367.979 Personen arbeitslos; um 11.230 bzw. 3,0 Prozent weniger als im Jänner 2018. Damit hält der Trend des Rückgangs der Arbeitslosigkeit seit dem Frühjahr 2017 ungebrochen an. „Als Präsident des Pensionistenverbandes Österreichs (PVÖ) freut mich diese Entwicklung sehr“, kommentiert Dr. Peter Kostelka die Zahlen, „mehr Beschäftigte bedeuten automatisch eine bessere Absicherung unseres staatlichen Pensionssystems. Gerade die jüngsten Zahlen aus dem Finanzministerium haben gezeigt, dass der Bund nach den Jahren 2015 bis 2017 auch im vergangenen Jahr weniger Geld für die ASVG-Pensionen ausgeben musste, als im Budget dafür vorgesehen war.“
Ältere Arbeitslose ohne Perspektive
Bei allen positiven Entwicklungen darf man aber ein Alarmsignal nicht übersehen. Kostelka: „Es gibt eine leider immer noch wachsende Gruppe von Verlierern auf dem Arbeitsmarkt: die älteren Arbeitsuchenden. Sie haben trotz der positiven Gesamtentwicklung auch im Jänner 2019 wieder zugenommen. Bei den Über-Fünfzigjährigen um 1 Prozent auf 115.880 Personen. Bei den Über-Sechzigjährigen sogar um 7,8 Prozent auf 16.469 Personen. Wer angesichts dieser Zahlen Überlegungen anstellt, das gesetzliche Pensionsantrittsalter erhöhen zu wollen, verschließt die Augen vor der Realität.“
Wo bleiben die Gegenmaßnahmen?
Unumstritten ist: Langzeitarbeitslosigkeit – und davon ist gerade die wachsende Gruppe der Älteren betroffen – führt später geradewegs in die Altersarmut. Kostelka: „Seit fast 70 Jahren kämpft der Pensionistenverband gegen die Altersarmut. Große Erfolge konnten im Lauf der Jahrzehnte verbucht werden. Jetzt aber hat es den Anschein, dass wir den Kampf wieder verstärkt führen werden müssen, weil von Seiten der Regierung nichts unternommen wird, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken.“ In diesem Zusammenhang erinnert der PVÖ-Präsident an die von ÖVP und FPÖ willkürliche und überfallsartige Einstellung der von der Vorgänger-Regierung ins Leben gerufenen „Aktion 20.000“, die älteren Arbeitsuchenden eine Perspektive zum Wiedereinstieg ins Arbeitsleben geben konnte. Kostelka: „Ich bestehe nicht auf die Wiedereinführung der ,Aktion 20.000‘, aber ich bestehe darauf, dass endlich alternative Vorschläge von Seiten der Regierung kommen, wie die Altersarbeitslosigkeit erfolgreich bekämpft werden kann. Einfach nur zuschauen, wie die Menschen ohne Eigenverschulden in die Altersarmut getrieben werden, ist für eine Regierung zu wenig.“ (Schluss)
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