Weitere Zugangsbeschränkungen an Uni Wien ab Herbst 2019
Wien (OTS) – Durch neue Budgetverhandlungen zwischen dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung und der Universitätenkonferenz kommt es ab dem Wintersemester 2019 zu tiefgreifenden weiteren Zugangsbeschränkungen an der Universität Wien. Die Anzahl der Studienplätze wird durch zusätzliche Aufnahmeverfahren verringert. “Diese Beschränkungen sind ein reiner Ausschlussmechanismus, der vor allem zukünftige Studierende aus finanziell schwächeren Familien trifft”, so Sandra Velebit (VSStÖ) vom ÖH Uni Wien Vorsitzteam. “Solche Aufnahmeverfahren sind sozial selektiv und können daher nicht fair sein! Die Geldbörse der Eltern hat kein Mitspracherecht!”
Die neuen Beschränkungen betreffen die Studienfächer Chemie, Translationswissenschaften, Rechtswissenschaften, Anglistik, Kommunikationswissenschaft, Politikwissenschaft, Soziologie sowie Kultur- und Sozialanthropologie. Somit gibt es ab dem Wintersemester 2019 Aufnahmeverfahren für 17 Bachelorstudiengänge, mit Anmeldefristen, die im März beginnen, und Kostenbeiträgen, die von den Schüler_innen/Student_innen getragen werden müssen. Auch in Master- und PhD-Studien gibt es Studienplatzbeschränkungen. “Eine immense Anzahl von Studierenden ist hier betroffen. Gleichzeitig drohen die Beschränkungen laufend erweitert zu werden, da sich wissbegierige Menschen nicht einfach vom Studieren abhalten lassen, sondern dann eben in ein anderes Studienfach wechseln werden, welches dann wieder als ‘überlaufen’ gelten wird”, sagt Lena Köhler (GRAS) vom Vorsitzteam der ÖH Uni Wien. “Anstatt die Studienbedingungen zu verbessern, kommen weitere Hürden und Ausschlüsse. Wir wollen, dass Bildung allen offen steht”, so Köhler.
Die künftigen Aufnahmeverfahren sollen ein Online-Self-Assessment (OSAS) sowie eine mehrteilige Prüfung beinhalten. “OSAS bieten einen Einblick in das ausgewählte Studium. Diese sollten für alle Studiengänge offen stehen, damit Studierende wissen, worauf sie sich im Studium einstellen können. Diesen aber als Mittel zum Ausschluss zu verwenden zeigt, dass es hier nicht darum geht, eine echte Orientierung für Studierende zu bieten”, bemerkt Magdalena Taxenbacher (KSV-LiLi) vom Vorsitzteam und weiter: “Mit dem neuen Budget kommen auch neue Professuren. Die Studienbedingungen sollen also nur für eine elitäre, begrenzte Anzahl an Studierenden verbessert werden. Der freie Hochschulzugang in Österreich ist ein lang erkämpftes Gut. Dieses wird sukzessiv immer weiter abgebaut.” Die ÖH Uni Wien kritisiert diesen Schritt der Bundesregierung als auch der Uni Wien scharf.
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