Die SFU Berlin begrüßt den Referentenentwurf zur Novellierung des Psychotherapiegesetzes
Berlin (ots) – Das Bundesministerium für Gesundheit hat den Referentenentwurf zur Novellierung des Psychotherapiegesetzes vorgelegt. Die SFU Berlin begrüßt ausdrücklich das Vorhaben der Bundesregierung, die Reform der Ausbildung der bisherigen (psychologischen) Psychotherapeuten in Form einer Direktausbildung umzusetzen. Der Referentenentwurf des Bundesministeriums für Gesundheit steht wegweisend, nachhaltig und paradigmatisch für die Entwicklungen des Faches zur eigenständigen akademischen Disziplin. Die Verankerung des Berufs des Psychotherapeuten sichert so den eindeutigen Status als akademischen Heilberuf und führt zur Justierung und Ausdifferenzierung der Kompetenzbereiche. Als Folge werden die gängigen Paradigmata in Ausbildung, Lehre und Psychotherapieforschung neu überdacht, neue Wege werden beschritten, um den hohen Anforderungen der Profession gerecht zu werden. Dieses Gesetz ist für Europa vorbildhaft. Für die deutsche Bevölkerung wird die einfache Berufsbezeichnung „Psychotherapeut*in“ eine Klarheit und bessere Verständlichkeit schaffen.
Die Psychotherapie kann nicht mehr als Appendix, Paradisziplin oder Subfach von Psychologie oder Medizin in den akademischen und professionellen Fächerkanon eingeordnet werden. Die Zeit ist reif, methodisch und inhaltlich die Kontur der Psychotherapie als Wissenschaft und Profession im Zusammenhang einer Psychotherapiewissenschaft zu definieren und berufspolitische, aber v.a. inhaltliche und strukturelle Aspekte einzubinden. So entwickeln Psychotherapeut*innen der kommenden Generationen eine berufliche Erstidentität im Sinne des scientific practioners und erzielen erweiterte Kompetenzen und Professionalisierung für die ambulanten, stationären und präventiven Bereiche sowie Versorgungsstrukturen. Die Entwicklung eines eigenen Studiums der Psychotherapie fördert die Qualitätssicherung und stimuliert entsprechende Forschungsimpulse. Eine akademische Bachelor- und Master-Struktur gem. Bologna ermöglicht zudem eine Art „Facharztausbildung“ postgradual.
Die Sigmund Freud PrivatUniversität (SFU) ist eine nach österreichischem Recht akkreditierte europäische humanwissenschaftliche Privatuniversität mit Niederlassungen in Wien, Paris, Linz, Mailand, Laibach und Berlin. Seit 2004 bietet die SFU Wien das europaweit erste Vollstudium der Psychotherapie (an der Fakultät für Psychotherapiewissenschaft Bachelor/Master/Doktorat/Habilitation) an und betreibt eine einschlägige internationale Psychotherapieausbildungsforschung unter Einbeziehung der Methodenvielfalt. Seit 2016 wird das Studium der Psychotherapiewissenschaft in Forschung und Lehre auch am SFU Standort Berlin am Campus Tempelhof durchgeführt. Zugleich betreibt die SFU Berlin im Department für Psychotherapiewissenschft eine in Deutschland staatlich anerkannte Ausbildungsstätte für Psychotherapie.
Der gelungene Referentenentwurf des Bundesministerium für Gesundheit ist insofern von herausragender Bedeutung, da eine Institutionalisierung auf universitärer Ebene geschaffen und ein gesamteuropäisches Professionsverständnis der Psychotherapeut*innen erreicht werden kann. Spezifiziert auf die Situation in Deutschland besteht die historische Chance, die Etablierung der Direktausbildung bzw. des Direktstudiums Psychotherapie(wissenschaft) für die Bereiche der Berufsausübung, der Weiterbildung und der Akademisierung des Faches nachhaltig für die nächsten Generationen zu verankern.
15. Februar 2019, 14-18 Uhr
Tag der offenen Tür der SFU Berlin, Campus Tempelhof
Columbiadamm 10 (Turm 9), 12101 Berlin
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