Waitz: EU-Parlament fordert volle Transparenz und Kontrolle bei Zulassung von Pestiziden
Straßburg/Wien (OTS) – „Wir haben heute im EU-Parlament einen großen Erfolg erzielt. Unter Federführung der Grünen hat sich eine breite Koalition gebildet, die für eine Reform des Zulassungsverfahrens von Pestiziden gestimmt hat. Das ist ein Meilenstein für den Schutz von Umwelt und Gesundheit,“ so Thomas Waitz, EU-Abgeordneter der Grünen und Biobauer.
Konkret fordert der Abschlussbericht des PEST-Ausschusses (Sonderausschuss für die Zulassung von Pestiziden) eine Ausweitung der Transparenzregeln, die verstärkte Kontrolle der Agrochemieindustrie und strengere Untersuchungen von Pestiziden und Pestizidwirkstoffen. Zudem will die breite Mehrheit der Abgeordneten, dass Glyphosat erneut auf Krebsrisiken geprüft wird.
„Das Europäische Parlament hat sich vom Druck der Pestizidlobby nicht beirren lassen. Die anscheinend von der Industrie beeinflussten Abänderungsanträge der Abgeordneten McIntyre aus der konservativen ECR-Fraktion wurden mit breiter Mehrheit abgelehnt. Die große Unterstützung für eine Reform des Pestizid-Zulassungsverfahrens ist auch ein Erfolg der Zivilgesellschaft und ein Weckruf für die EU-Regierungen und die Europäische Kommission. Der Sonderausschuss hat tiefgreifende Mängel bei der Zulassung von Pestiziden ans Licht gebracht. Jetzt muss Schluss sein mit der Geheimniskrämerei, den Interessenkonflikten und damit, dass sich Chemieriesen wie Monsanto das Zeugnis über die Gefährlichkeit von Pestiziden selbst ausstellen. Der Plagiatsfall Glyphosat muss eine Lehre sein für mehr Transparenz bei der Zulassung gefährlicher Stoffe,“ so Waitz, der stellvertretendes Mitglied im Sonderausschuss für das Zulassungsverfahren für Pestizide war.
Das besonders im Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit stehende Glyphosat muss spätestens 2022 wieder neu zugelassen werden.
„Bei der nächsten Entscheidungsrunde in spätestens drei Jahren geht es darum, Glyphosat von unseren Äckern zu verbannen. Der Weg dahin sind unabhängige wissenschaftliche Studienergebnisse und transparente Entscheidungen über Krebsrisiken und Gefahren für die Artenvielfalt. Die österreichische Regierung muss sich den Abschlussbericht des PEST-Ausschusses zum Vorbild nehmen und transparente und unabhängige Entscheidungen über die Zulassung von Pestiziden und eine strengere Prüfung von Pestizid-Cocktails durchsetzen,“ so Waitz.
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