IMAS-Studie zu Ordensgemeinschaften in Österreich
Wien (OTS) – In einem Pressegespräch am 4. Dez 2018 im Quo Vadis in Wien hat der Senior Research Direktor von IMAS International Paul Eiselsberg die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung der österreichischen Bevölkerung präsentiert. „Die Wahrnehmung der Ordensgemeinschaften in Österreich“ war der Fokus der Befragung. Eiselsberg: „50 % der Bevölkerung ist auf Orientierungssuche. Das ist ein Zeichen unserer Zeit und Orden können sich hier viel mehr in der Lebensorientierung entlang von Lebensphasen zeigen.“
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Paul Eiselsberg stellte die von den Ordensgemeinschaften Österreich beauftragte Mehrthemenstudie in Detail vor. 1.019 Personen wurden befragt. 63 Prozent der Befragten bekennen sich als Katholiken, ein Viertel zur Konfessionslosigkeit. Religion und religiöse Ausübung sind nur 12 % sehr wichtig. „Stark wahrgenommen wird eine Orientierungslosigkeit im privaten und gesellschaftlichen Bereich (50%).“ Auf die Frage, was man jungen Menschen für ihr Leben gern ins Leben mitgeben würden, wurden soziale Kompetenz, aufmerksames Zuhören, wach sein für andere und mit anderen wach umgehen, Konflikte lösen als wichtig genannt. Eiselsberg: „Das trifft den Kernbereich der Ordensgemeinschaften mit ihren Jahresthemen: wach – einfach – gemeinsam. Wenn 50 % der Bevölkerung auf Orientierungssuche ist, dann ist das ein Zeichen unserer Zeit und Orden können sich hier viel mehr in der Lebensorientierung entlang von Lebensphasen zeigen.“ Auch wenn soziale Kompetenz derzeit im Mittelfeld liegt, „so wird es im Zeitalter der Digitalisierung darauf ankommen“.
85 Prozent der Befragten kennen den Begriff Ordensgemeinschaften, allerdings nur 5 % setzen sich intensiv mit Orden auseinander. „Mit Orden verbindet man hauptsächlich Nonnen, Kirche, Katholiken, das äußere Erscheinungsbild ist wichtig.“ Orden werden laut Studie vorwiegend über Gesundheits-, Bildungs- und Sozialeinrichtungen verbunden. „Ordensspitäler, Ordensschulen und der Einsatz für Menschen am Rande der Gesellschaft wird den Orden mehr zugesprochen als Spiritualität“, belegt die Studie.
Wahrnehmung der Orden in erster Linie über Ordensfrauen
„Dass Orden mit Ordensfrauen verbunden werden, ist positiv. Es zeigt: Wir halten Kirche präsent, auch in den Bereichen Bildung und Gesundheit und mit unserem sozialen Engagement. Das ist eine Bestätigung unseres Dienstes.“ Sr. Beatrix Mayrhofer liest die Ergebnisse vorwiegend positiv, auch wenn noch viel zu tun bleibt. Dass so Wenige mit Orden mehr verbinden, hänge auch damit zusammen, dass „die persönliche Begegnung mit Ordensleuten immer schwieriger wird. Wir werden weniger.“ Mayrhofer: „Die Studie stellt an uns Ordensleute die Frage: Wie können wir denen Antworten anbieten, die verunsichert sind? Wie können wir die oft daraus erwachsene Angst nehmen? Angstfreiheit kommt aus einer Sicherheit und Sicherheit kommt von innen her. Wir Ordensleute, die wir uns an Gott gebunden haben und das Evangelium zu leben versuchen, haben eine Botschaft, aus der wir schöpfen können.“ Das können Menschen auch als Orientierung nehmen.
Wache Projekte und Personen
Peter Bohynik, Generalsekretär der Superiorenkonferenz der Männerorden in Österreich, verwies in seinem Statement zu den Ergebnissen auf das inhaltliche Konzept der nächstern drei Jahre:
„Wir als Ordensgemeinschaften haben eine Kurzformel des Ordenslebens so formuliert: wach – einfach – gemeinsam.“ So „übersetzen“ wir die klassischen Gelübde, die für viele Menschen fremd sind und unverständlich. Waches, einfaches, gemeinsames Leben ist der Gesellschaft wichtig, sagt die Studie. „Diese drei Begriffe haben eine Wirkung nach außen, in die Gesellschaft hinein, sie haben auch eine Wirkung nach innen: Sie machen die Ordensleute stärker auskunftsfähig, woraus sie leben und was ihr Leben ausmacht.“ Jedes Jahr werde einer dieser Begriffe ausbuchstabiert: 2018 #wach, 2019 #einfach, 2020 #gemeinsam. Bohynik richtet an die Medienschaffenden eine Bitte: „Helfen Sie uns bitte, wache Projekte und Personen ins Zentrum zu stellen!“
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