ÖBB täuschen Öffentlichkeit und setzen Belegschaft massiv unter Druck
Wien (OTS) – Die ÖBB haben gestern gegenüber Medien behauptet, dass das Unternehmen seine Mitarbeiter nicht von einer Streikteilnahme abhalten werde, der Gewerkschaft vida liegen interne Unterlagen vor, die eine ganz andere Vorgehensweise des ÖBB Managements ans Licht bringen. In einer E-Mail der Konzernpersonalabteilung wurden sämtliche Führungskräfte in der ÖBB angewiesen, alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die bei dem am Montag stattfindenden Warnstreik teilnehmen, namentlich zu erfassen und unverzüglich zu melden.
„Das ist ein unverschämter Versuch der ÖBB, die Öffentlichkeit gegen die Gewerkschaft aufzuhetzen und gleichzeitig die Belegschaft einzuschüchtern. Das wird nicht funktionieren, unsere Umfragen zeigen, dass die Solidarität der Bevölkerung eine sehr große ist. Ich bin davon überzeugt, dass die Österreicherinnen und Österreicher nicht auf so plumpe Manipulationsversuche der ÖBB hereinfallen werden.,“ so Roman Hebenstreit, Vorsitzender der Gewerkschaft vida und Konzernbetriebsratsvorsitzender der ÖBB. Das Unternehmen solle seine Machposition gegenüber seinen Beschäftigten nicht ausnützen und Abstand von solchen beispiellosen Einschüchterungsversuchen nehmen, appelliert Hebenstreit.
„Dieses Land und die ÖBB sind in kurzer Zeit nicht mehr wiederzuerkennen. Demokratische Mindeststandards und Menschlichkeit sind in Österreich weniger gut abgesichert als wir alle vermutet haben“, führt Hebenstreit tief betroffen weiter aus. Der vida-Vorsitzende hält fest, dass niemand Angst haben muss, am Streik teilzunehmen. „Die Beschäftigten brauchen keine Angst vor einem Jobverlust haben. Streik ist ein Menschenrecht. Jede Kündigung eines streikenden Mitarbeiters wäre eine Motivkündigung und sofort anzufechten,“ so Hebenstreit. Aus diesem Grund steht die Gewerkschaft vida mit einer eigenen Hotline (+43 1 53 444 79 715 bzw. [streik@vida.at] (mailto:streik@vida.at)) allen Beschäftigten im Eisenbahnsektor mit Rechtsauskunft rund um das Thema Streik zur Verfügung.
„Offensichtlich sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die das ganze Jahr 24 Stunden am Tag dafür sorgen, Österreich zum Bahnland Nummer 1 zu machen und damit auch den wirtschaftlichen Erfolg der österreichischen Bundesbahnen sicherstellen, nur mehr Produktionsmittel, die einfach zu funktionieren haben oder ausgetauscht werden,“ zeigt sich Hebenstreit empört.
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