„Kaiser Karl – ein niederösterreichisches Leben“
St. Pölten (OTS) – Am 11. November 1918 verzichtet Kaiser Karl auf jeden Anteil an den Staatsgeschäften, tags darauf wird in Österreich die Erste Republik ausgerufen. Karl und seine Familie ziehen sich zunächst nach Schloss Eckartsau im Marchfeld zurück, wenige Monate später erfolgt die Reise ins Exil – zuerst in die Schweiz, später nach Madeira.
Auf den Tag genau 100 Jahre nach dem historischen Ereignis der Verzichts-Erklärung und dem Ende der Monarchie beleuchtet ein „Österreich-Bild am Sonntag“ aus dem ORF Landessstudio Niederösterreich (Gestaltung: Fritz Kalteis) erstmals die Spuren des letzten Habsburger-Kaisers in Niederösterreich – von der Geburt in Schloss Persenbeug bis eben nach Eckartsau.
Der TV-Film ist in Kooperation mit der ORF-Reihe „Universum History“ entstanden und erzählt in aufwändigen Spielszenen die dramatische Geschichte eins jungen Mannes, der nach dem Tod von Kaiser Franz Josef I. im November 1916 an die Macht kommt. Er muss versuchen, im bis dahin verheerendsten Krieg der Geschichte sein Reich vor dem Untergang zu bewahren.
Reichenau an der Rax…
Die Nachricht, die sein Leben für immer verändern sollte, erreicht Kaiser Karl in Niederösterreich – und zwar am 28. Juni 1914 in der Villa Wartholz, seinem Anwesen in Reichenau an der Rax: Thronfolger Franz wurde in Sarajevo bei einem Attentat erschossen. Damit ist klar: Karl wird der nächste Kaiser.
Der TV-Film zeigt, wie Karl und seine Familie in der Villa Wartholz gelebt haben; ein Lokalaugenschein vermittelt den Eindruck, als wäre hier die Zeit stehen geblieben. Ganze Zimmerfluchten mit Originalmöbeln, Geschirr und Gerätschaften, Fotos, Büsten und Gemälden des Kaiserpaares erinnern an die Zeit, als Kaiser Karl und seine Frau Zita hier – noch ohne drückende Verantwortung – gelebt haben.
…Baden und Laxenburg…
Als Kaiser verlegt Karl das Zentrum der Macht von der Metropole Wien in ein unscheinbares Bürgerhaus in der Kurstadt Baden: Das so genannte „Kaiserhaus“ wird für zwei Jahre zur Schaltzentrale der Monarchie. Hier entsteht auch jener Friedensplan des Kaisers, der schließlich als „Sixtus-Affäre“ in die Geschichte eingeht:
Friedensverhandlungen mit Frankreich hinter dem Rücken des Bündnispartners Deutschland.
Diese Gespräche finden in der Verschwiegenheit von Schloss Laxenburg wiederum in Niederösterreich statt; schon seit Ende des 17. Jahrhunderts gehörte es zu den liebsten Aufenthaltsorten der Habsburger. Doch selbst dieser Plan, den Karl und seine Frau Zita – im TV-Film dargestellt von Leopold Altenburg und Daniela Golpashin – gemeinsam mit deren Brüdern entwickelt haben, kann den Untergang der Habsburger-Monarchie nicht verhindern.
..und Eckartsau
Schloss Eckartsau, östlich von Wien am Rande der Donau-Auen gelegen, wird schließlich zur letzten Station in Karls niederösterreichischem Leben – und nach 650 Jahren zum Schauplatz des Abgesanges der Habsburger als Herrscherdynastie. Hier verlebt die kaiserliche Familie ihren letzten Winter in Österreich.
Heute befindet sich das Schloss im Besitz der Österreichischen Bundesforste und ist immer wieder Schauplatz für Film-Dreharbeiten – so auch für dieses „Österreich-Bild am Sonntag“. Für Karl-Darsteller Leopold Altenburg war die Produktion übrigens auch ein Ausflug in die eigene Geschichte: Der Schauspieler ist der Ururenkel von Kaiser Franz Josef und Sisi…
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender. ORF Landesstudio Niederösterreich