Hochwasser 2: Landeskoordinationsausschuss Kärnten tagte
Klagenfurt (OTS) – Aufgrund der prognostizierten außergewöhnlichen Niederschlagsmengen in den nächsten Stunden, tagte heute, Sonntag, in der Klagenfurter Landesalarm- und Warnzentrale der Landeskoordinationsausschuss. Eingeladen von Katastrophenschutzreferent Daniel Fellner gaben Experten aller betroffenen Behörden und Blaulichtorganisationen einen Überblick über die aktuelle Lage und die getroffenen beziehungsweise geplanten Schutzvorkehrungen. In einer anschließenden Pressekonferenz standen Experten Rede und Antwort. Vor allem entlang der Drau und der Möll wird die Hochwassergefährdung mit hoch beziehungsweise sehr hoch eingeschätzt. Zu den drohenden Überflutungen kam in der Nacht auf heute ein Föhnsturm im Bereich Ferlach dazu. Versperrte Straßen, Stromausfälle sowie Probleme mit der Wasserversorgung waren die Folge. 19 Feuerwehren stehen dort seit Stunden im Einsatz.
„Wir treffen alle nötigen Vorkehrungen um die drohenden Schäden so gering wie möglich zu halten“, betonte der Katastrophenschutzreferent. Die Bevölkerung wird über die Behörden und den Landespressedienst mit allen wichtigen Informationen versorgt. Fellner: „Noch sind es Prognosen die sich ändern können. Es soll keine Panik entstehen – wir wollen aber zur Sicherheit der Kärntner Bevölkerung bestens vorbereitet sein.“
„Die betroffenen Bezirksfeuerwehrkommanden wurden schon nach der ersten Wetterwarnung am Donnerstag in Bereitschaft gesetzt. Nach der zweiten Wetterwarnung wurde gestern der Landeskrisenstab einberufen“, fasste Markus Hudbonik, Katatsrophenschutzbeauftragter des Landes Kärnten, die ersten Maßnahmen zusammen. Er betonte: „Die nötige Absenkung der Drau-Stauseen sind durchgeführt worden. Das große Ziel muss es jetzt sein, den Durchlauf der Wassermassen in Lavamünd zu reduzieren um die Schäden möglichst gering zu halten.“
Paul Rainer von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik spricht von einem gewaltigen Ereignis das auf Kärnten zukommt. Am Montag am Vormittag sei zwar leichte Entspannung zu erwarten, die Niederschläge und Sturmböen könnten danach aber noch einmal Spitzenwerte erreichen.
Große Hochwasserabflüsse beginnend bei Oberdrauburg erwarten Johannes Moser, Leiter der Hydrographie, und Norbert Sereinig von der Schutzwasserwirtschaft aus der Abteilung 12 des Landes Kärnten. Gerechnet werden muss laut Experten mit einem 30- bis 100-jährlichen Hochwasser. Die Prognosen werden laufend aktualisiert und sind auf der Homepage des Hochwasserschutzes
http://www.wasser.ktn.gv.at/hydrographie zu finden.
Alle nötigen Maßnahmen hat der Verbund eingeleitet. Robert Zechner betont: „Die Stauräume wurden bereits abgesenkt. Besonders niedrig ist der Pegelstand in Edling um die Überflutung von Lavamünd so gering wie möglich halten.“
Völkermarkts Bezirkshauptmann Gert Klösch bestätigt: „Die Wehrbetriebsordnung wurde behördlich geändert, die Absenkung der Staubecken entlang der Drau erfolgreich vorgenommen.“ Georg Fejan, Bezirkshauptmann von Wolfsberg betonte: „Aufgrund der derzeitigen Prognosen rechnen wir damit, dass die Drau in Lavamünd über die Ufer treten wird. Erstmaßnahmen zum Objektschutz wurden bereits gesetzt. Weitere Entscheidungen, auch über mögliche Evakuierungen im Bereich des Drauspitzes, werden anhand der Entwicklung der Situation getroffen.“ Der Föhnsturm im Bereich Ferlach beschäftigt den Klagenfurter Bezirkshauptmann Johannes Leitner: „Die Bilder ähneln denen nach dem Sturmtief ‚Yves‘ aus dem Vorjahr.“ Die Schäden sind beträchtlich, können aber noch nicht beziffert werden.
Die Feuerwehren sind gut vorbereitet, versichert der stellvertretende Feuerwehrkommandant Kärntens Dietmar Hirm. 63 Einsätze von insgesamt 46 Feuerwehren hat es heute bereits gegeben. Schwerpunkt waren die Aufräumarbeiten nach dem Föhnsturm in Ferlach. In Einsatzbereitschaft stehen aber auch Polizei, Rotes Kreuz, Bundesheer und die Kelag.
Alle wichtigen Informationen und aktuelle Lageberichte sind auf der Homepage des Landes unter www.ktn.gv.at. zu finden.
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