Wirtschaft fordert substanziellen und nachhaltigen Ausbau der Fachhochschulen
Wien (OTS) – „Nach dem Auslaufen des bisherigen FH-Entwicklungs- und Finanzierungsplanes hat es die Bundesregierung in der Hand, die Weichen für eine Weiterentwicklung des Fachhochschulangebots zu stellen. Im Einklang mit den Zielen des Regierungsprogramms geht es darum, den Ausbau des Fachhochschulsektors zu forcieren. Dafür nötig ist ein offensiver FH-Entwicklungs- und Finanzierungsplan mit Laufzeit bis 2025, der die Zahl der vom Bund finanzierten FH-Studienplätze jedenfalls auf mindestens 62.000 erhöht. Der Schwerpunkt soll dabei auf wirtschaftsrelevanten Studien liegen“, betont Mariana Kühnel, Generalsekretär-Stellvertreterin der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), und begrüßt das heutige Bekenntnis von Bildungsminister Heinz Fassmann zu einem deutlichen Ausbau des FH-Sektors: „Unternehmen in allen Bundesländern sollen mehr FH-Absolventen zur Verfügung stehen.“ Positiv und wichtig im Sinne der Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Betriebe seien in diesem Zusammenhang auch die vom Bundeskanzler bereits angekündigten Maßnahmen, um den hohen Bedarf an Absolventen von MINT-Fächern zu steigern.
Der Bedarf der Unternehmen an mehr FH-Absolventen sei klar gegeben, betont Kühnel: „FH-Absolventen sind in der Wirtschaft stark nachgefragt. Fachhochschulen haben eine exzellente Reputation als eine effiziente Form der berufsorientierten akademischen Ausbildung und der Zugang zu den FHs ist trotz Studiengebühren ungebrochen.“ Zudem können in FHs berufliche Qualifikationen berücksichtigt werden.
Die Notwendigkeit eines deutlich größeren FH-Angebots zeigt sich auch daran, dass zu Beginn des eben angelaufenen Wintersemesters 2018/2019 trotz 450 neuer Studienplätze tausende qualifizierte Bewerber von FHs abgewiesen werden mussten. Bei der Ausschreibung der 2016 akkordierten 450 Studienplätze im WS 2018/2019 waren Vorschläge für rund 1.600 Studienplätze in neuen Studiengängen eingelangt. Ohne einen mehrjährig planbaren, substanziellen Impuls würden Mittel in der geringfügigen Aufstockung bestehender FH-Studien verpuffen und keine neues FH-Studienangebot geschaffen. Kühnel: „Angesichts der dynamischen Veränderungen im Arbeitsumfeld bedeutet das Stillstand und damit einen doppelten Schaden.“
Weiters entscheidend aus Sicht der Wirtschaft ist der Zeithorizont, da Entscheidungen im Bildungsbereich erst am Ende der Ausbildungsdauer am Arbeitsmarkt wirken und FH-Träger ihre Investitionen rechtzeitig planen müssen. Es ist daher zweckmäßig und im Sinne der Planungssicherheit, die Laufzeit in Übereinstimmung mit dem noch von dieser Bundesregierung zu beschließenden Finanzrahmen bis 2025 zu wählen.
„Die Entwicklung des österreichischen Hochschulsystems ist eine gemeinsame Aufgabe des Bundes, der Träger von hochschulischen Einrichtungen, der wissenschaftlichen Community und der Wirtschaft. Gemeinsam müssen wir Vorsorge treffen für den steigenden Bedarf an hochqualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und damit für die Innovationsfähigkeit unserer Unternehmen. Fachhochschulen sind ein Teil der Antwort, wenn es um die Innovations- und Zukunftsfähigkeit der heimischen Betriebe geht. Hier gilt es, jetzt die Weichen mit Blick auf die künftigen Herausforderungen stellen und zu investieren,“ so Kühnel abschließend. (PWK732/SR)
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender. Wirtschaftskammer Österreich