Nationalrat – Kern: „Großer Respekt und Wertschätzung für all jene, die sich in der Politik für die Gesellschaft engagieren“
Wien (OTS/SK) – Der scheidende SPÖ-Bundesparteivorsitzende, Abgeordneter Christian Kern hat heute, Donnerstag, in seiner Abschiedsrede im Parlament seinen großen Respekt und seine Wertschätzung für all jene betont, die sich in der Politik für die Gesellschaft engagieren. „Meine Wertschätzung und mein besonderer Dank gilt all jenen, die im Sinne unserer Gemeinschaft arbeiten, mit großer Leidenschaft unsere Gesellschaft zusammenhalten und für unsere rot-weiß-roten Farben arbeiten“, sagte Kern. Christian Kern warnte aber auch vor den Gefahren des Populismus: „Zwischen populärer und populistischer Politik gibt es nur einen schmalen Grat“, sagte Kern mit Blick darauf, dass beim Wettbewerb um die meisten Likes und die knalligsten Schlagzeilen die Werte der Aufklärung immer mehr auf der Strecke bleiben. „Es sind Toleranz, politische Rationalität und wissenschaftliche Vermittlung unserer Realität, die in gute Politik zu fließen haben“, so Kerns Appell. Die Geschichte habe gelehrt, „dass Demokratie sehr zerbrechlich und auch keine Selbstverständlichkeit ist. Demokratie braucht Geschichtsbewusstsein, Werte, Zusammenhalt und das Engagement der Vielen“, unterstrich Kern in seiner Abschiedsrede. ****
Die Geschichte habe auch gezeigt, dass es nur einen schmalen Grat zwischen der Gewalt der Worte und der Gewalt der Taten gibt. „Ich warne daher davor, die Gesellschaft in Freunde und Feinde zu spalten, in das Wir und die Anderen“, sagte Kern. Es brauche eine starke und wache Zivilgesellschaft, denn es sind nicht die Einzelnen, sondern die Vielen, die den Gang der Geschichte beeinflussen, betonte Kern.
Demokratie brauche zudem Optimismus und konkrete Maßnahmen – gerade dann, wenn es um die großen Herausforderungen im Zusammenhang mit dem technologischen Wandel und dem Klimawandel geht. Es sei Aufgabe der Politik, in der Frage Mensch – Maschine dafür zu sorgen, dass es einen ethischen Rahmen sowie Kontrolle gibt und die Souveränität menschlicher Entscheidungen gewahrt bleibt. Konkrete Maßnahmen und Fortschritte seien auch in Sachen Klimaschutz nötig, denn „die Angst, im Kleinen Nachteile zu erleiden, macht uns im Großen zu Verlierern“, so Kerns Befund.
In Sachen Europa betonte Kern, dass ein starkes und souveränes Europa auch bedeute, dass Nationen Kompetenzen abgeben müssen, um Probleme zu lösen. „Das ist kein Verrat an Österreich, sondern ein Akt des Patriotismus. Denn ein starkes Österreich kann es nur in einem starken Europa geben“, machte Kern klar, der sich mit Dank und Wertschätzung bei den Abgeordneten des Hohen Hauses verabschiedete. (Schluss) mb/mr
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