KH-Nord – Ex-KAV-Chef Udo Janßen bestätigte: Kein politischer Einfluss bei Postenbesetzung
Wien (OTS/SPW-K) – Bei der heutigen Sitzung der Untersuchungskommission zum Bau des Krankenhauses Nord war der frühere Generaldirektor des KAV, Udo Janßen, als Zeuge geladen. Janßen bestätigte in seiner Aussage, dass die damalige Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely keinen Einfluss auf seine Bestellung zum Generaldirektor genommen habe. Auch sonst habe es keinen politischen Einfluss die Personalbesetzung der Generaldirektion gegeben: „Das war ein ganz übliches Verfahren, wie man solche Posten besetzt. Ein Personalberater hat den Markt sondiert, es waren ungefähr 60 Bewerber. Dann gab es mehrere Interviews und schließlich hat eine Kommission eine Reihung vorgenommen.“
Zur Frage nach den Hauptgründen für die Probleme meinte Janßen, die Insolvenz der Fassadenfirma und mangelhafte Planungen der Statik wären zentrale Punkte für die folgenden Probleme gewesen. Der KAV hatte im Jahr 2010 auf Empfehlung des Stadtrechnungshofs entschieden, selbst die Funktion des Bauherrn beim KH Nord zu übernehmen. Auch die Europäische Investitionsbank hatte die Vergabe einer 300-Millionen-Finanzierung davon abhängig gemacht, dass der KAV selbst und nicht ein Konsortium im Rahmen eines PPP-Projekts als Bauherr fungiert.
Dass seinerzeit kein Baustopp verhängt wurde, war laut Janßen die richtige Entscheidung. Das hätte zur Schadensminimierung beigetragen. Ansonsten wäre das Krankenhaus zur Bauruine verkommen. Janßen, jedenfalls ein Kenner der internationalen Krankenhaus-Strukturen, bestätigte vor der U-Kommission, dass das KH Nord im europäischen Vergleich ganz oben in der Champions League mitspielt: „Das KH Nord Ist sicherlich geeignet, bei den Spitzeneinrichtungen in Europa mitzuspielen“.
Stadträtin nahm ihre Verantwortung wahr=
Zur Aussage von Janßen, die Politik habe sich in Agenden des KAV eingemischt, stellt SPÖ-Fraktionsführer in der Kommission, Peter Florianschütz, klar: „Der KAV ist nun einmal Teil des Wiener Magistrats. Deswegen ist die Politik, also die Stadträtin, verpflichtet, ihre Verantwortung für das Unternehmen wahrzunehmen. Das hat nichts mit politischer Intervention und schon gar nichts mit Parteipolitik zu tun. Einerseits will man, dass klar Verantwortung übernommen wird, andererseits spricht die Opposition von Interventionen ‚von oben’. Das ist absurd, es wurden klar die Pflichten der Stadträtin wahrgenommen.“
Entscheidung das Krankenhaus Nord zu bauen war klar
richtige Entscheidung=
Zur grundsätzlichen Entscheidung, das KH Nord zu bauen, meinte Janßen: „Die Medizin und Medizintechnik sind so dynamisch – wir haben de facto eine Verdoppelung der Leistungsfähigkeit der Medizin und Technik. Deshalb war es eine absolut richtige Entscheidung, zum Teil kaiserzeitliche Pavillons zu einem zentralen Klinikum zusammenzuführen. Es war schon fünf nach zwölf für die Entscheidung, ein modernes Krankenhaus zu bauen, wenn man die beste medizinische Versorgung sicherstellen will.“
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