Europäische Gesellschaft für Endokrinologie trifft sich mit Mitgliedern des Europäischen Parlaments, um die Eingrenzung der sozioökonomischen Auswirkungen von Osteoporose in Europa zu diskutieren | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Europäische Gesellschaft für Endokrinologie trifft sich mit Mitgliedern des Europäischen Parlaments, um die Eingrenzung der sozioökonomischen Auswirkungen von Osteoporose in Europa zu diskutieren

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Mailand (ots/PRNewswire) – Die European Society of Endocrinology (ESE) hat sich in Brüssel mit 10 Mitgliedern des Europäischen Parlaments getroffen, um eine gemeinsame Agenda zur Eingrenzung der sozioökonomischen Auswirkungen von Osteoporose in Europa vorzuschlagen.

Zentrale Punkte sind die Problemstellung Vitamin D-Hypovitaminose, die frühzeitige Diagnose von Wirbelfrakturen, und Therapiezugang sowie Therapietreue.

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Osteoporose betrifft mehr als die Hälfte der über 80-Jährigen und ist eine mit Bezug auf ihre soziale Relevanz und die wirtschaftlichen Kosten der Gesundheitsversorgung vordringliche Erkrankung. Die European Society of Endocrinology hat den Weltosteoporosetag zum Anlass genommen, sich mit den europäischen Behörden zusammenzusetzen und einen Vorschlag für eine gemeinsame Gesundheitspolitik vorzulegen, die weitreichende Vorteile bringen und einer verbesserten Volksgesundheit mit Schonung der Staatshaushalte dienen kann.

„Osteoporosebedingte Frakturen haben ganz erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen. Die direkten Kosten (Krankenhausaufenthalte) liegen allein in Italien bei rund 9 Milliarden Euro. Hinzu kommt eine weitere Milliarde an indirekten Kosten wie Reha-Maßnahmen und Einbußen durch krankheitsbedingte Abwesenheit vom Arbeitsplatz. Wir beobachten die gleiche Situation auch in den übrigen EU-Staaten -erklärt Prof. Andrea Giustina, Professor für Endokrinologie am San Raffaele Hospital in Mailand und designierter President der European Society of Endocrinology – In unserem drei Punkte umfassenden Vorschlag, den wir den Mitgliedern des Europäischen Parlaments vorlegen werden, sind einige kosteneffiziente Maßnahmen der klinischen Praxis beschrieben, die dazu dienen sollen, Ausgaben einzugrenzen und die Zahl der Krankheitsfälle drastisch zu reduzieren“.

Die von der ESE erstellte Unterlage führt folgende 3 Punkte auf:

* Problemstellung Vitamin D-Hypovitaminose: Die Mehrzahl der Europäer (und zwar hauptsächlich in Südeuropa) weist einen Mangel an Vitamin D auf, das als Hormon von der menschlichen Haut durch Sonneneinstrahlung synthetisiert wird und für die Knochenmineralisierung unerlässlich ist. Bei bestehendem Vitamin D-Mangel ist eine Supplementierung mit Cholecalciferol angezeigt.

* Frühzeitige Diagnose von Wirbelfrakturen: Die oft unterschätzten und durch unspezifische Schmerzen bzw. fehlende Schmerzsymptome gekennzeichneten und von daher spät diagnostizierten Wirbelfrakturen stellen einen wichtigen Risikofaktor für weitere nachfolgende Wirbelsäulen- und Oberschenkelfrakturen dar. Es ist neben der primären und sekundären Prävention unerlässlich, Aufklärung zu tertiärer Prävention und zeitnaher Diagnostik zu fördern, die die morphometrische Bestimmung der Wirbelbruchpatienten zum Kernpunkt einer Politik macht, die auf die Verringerung von Mehrfach-Frakturen und Eingrenzung der direkten und indirekten Kosten abzielt.

* Therapiezugang und Therapietreue: Aktuelle Studien belegen, dass mehr als 50% der an Osteoporose leidenden Frauen nicht mit einer pharmakologischen Osteoporose-Behandlung beginnen, und dass nur ein prozentual kleiner Anteil dieser Gruppe die Behandlung für mehr als ein Jahr fortsetzt. Es ist nach Ansicht der ESE unerlässlich, Informationsrichtlinien für Ärzte und die Allgemeinbevölkerung einzuführen, um sowohl angemessenen Zugang zur Behandlung als auch Therapietreue zu erleichtern.

„Die Endokrinologen in Europa wünschen sich, dass diese Interventionspläne die größtmögliche Zustimmung der Organe finden, und bieten ihre Unterstützung bei der Suche nach den wirksamsten praxistauglichen Instrumenten zur Umsetzung von Maßnahmen in Bezug auf die genannten kritischen Punkte. Sie verpflichten sich darüber hinaus dazu, die Umsetzung und Wirksamkeit dieser Mittel 12 Monate später zu überprüfen“, fasst Giustina abschließend zusammen.

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