„kreuz und quer“ am 9. Oktober: „Das Leben lieben lernen“ und „Das Leben vergeht schnell genug“ – ab 22.35 Uhr in ORF 2
Wien (OTS) – Gemeinsam mit seinen Lehrlingen ist Bodo Janssen, CEO einer Hotelkette, kürzlich nach Spitzbergen aufgebrochen, um den höchsten Gipfel, den Newtontoppen, zu bezwingen: zehn Tage ohne jeden Komfort und ganz auf sich gestellt. „Entwicklung findet nur außerhalb der Komfortzone statt“, ist der Unternehmer überzeugt. Und Mitarbeitende in der Entfaltung ihrer Potenziale unterstützen, das will Bodo Janssen, wie die „kreuz und quer“-Dokumentation „Das Leben lieben lernen“ von Robert Neumüller am Dienstag, dem 9. Oktober 2018, um 22.35 Uhr in ORF 2 zeigt.
Um 23.05 Uhr folgt die Dokumentation „Das Leben vergeht schnell genug“, in der sich Michael Cencig mit den Themen „Entschleunigung und Ruhestand“ beschäftigt.
„Das Leben lieben lernen“ – Ein Film von Robert Neumüller
Als sein Vater bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam, musste Bodo Janssen 2010 vollkommen unvorbereitet das Familienunternehmen leiten. Von Führung hatte er damals keine Ahnung – das ließen ihn auch seine Mitarbeitenden wissen und spüren. Eine groß angelegte Befragung seiner Mitarbeitenden stellte ihm ein desaströses Zeugnis aus: Man würde besser und freudvoller arbeiten, wäre Bodo Janssen nicht der Chef, so der Tenor der Umfrage. Das wollte der Hotelier nicht auf sich sitzen lassen und entschied sich dazu, seinen Führungsstil zu ändern.
Auf der Suche nach Unterstützung besuchte er ein Führungskräfte-Seminar, das der Benediktiner Anselm Grün leitete. Im Kloster hat Janssen gelernt, dass man zuerst an sich selbst arbeiten muss, bevor man andere führen kann. Die 1.500 Jahre alte benediktinische Ordensregel wurde für Bodo Janssen zur Grundlage für menschenwürdiges Management im 21. Jahrhundert. Aus den Grundthesen von Anselm Grün entwickelte er seinen ganz speziellen Weg der Mitarbeiterführung. Er hat für seine Angestellten ein eigenes Curriculum zur Persönlichkeits- und Charakterbildung entwickelt, das jeder Mitarbeitende durchläuft. Anselm Grün ist mittlerweile nicht nur Mentor, sondern auch Freund von Bodo Janssen. Gemeinsam haben sie kürzlich das Buch „Stark in stürmischen Zeiten“ veröffentlicht.
Im Kloster gelang es Bodo Janssen aber auch, seine Entführung zu verarbeiten. Von einem vermeintlichen Freund in die Falle gelockt, wurde der damalige Lebemensch und Partytiger Bodo Janssen 1998 entführt: Zehn Millionen Mark Lösegeld haben die Entführer von seinen Eltern gefordert. Nach vielen Tagen in der Gewalt seiner Peiniger, die immer wieder Scheinhinrichtungen vornahmen, gelang der Polizei schließlich seine Befreiung. Rückblickend, so erzählt Bodo Janssen, war die Entführung eigentlich der erste Schritt seiner eigenen Verwandlung – und der erste Schritt dahingehend, sich immer wieder zu fragen: Was gibt eigentlich Sinn im Leben?
„Das Leben vergeht schnell genug – Entschleunigung und Ruhestand“ – Ein Film von Michael Cencig
Steckt man mitten im Berufsleben, klagt man nur allzu oft über das Hamsterrad, in dem man läuft und läuft und läuft. Ab dem Tag der Pensionierung steht dieses plötzlich still. Die größte Herausforderung besteht darin, sich selbst eine zufriedenstellende Struktur zu geben und jenseits des Jobs Sinn im Leben zu finden. Glaubt man Fachleuten, dann laufen rund ein Viertel der Österreicher/innen Gefahr, einen Pensionsschock zu erleiden. Besonders betroffen sind Männer, Menschen, die in Jobs mit hohem Sozialprestige tätig waren, und Personen, die ihren Job sehr gerne ausüben, den Großteil ihrer Sozialkontakte aus ihrem Arbeitsumfeld beziehen und andere Interessen zugunsten ihres Berufs zurückgestellt haben. Sie sind gefährdet, in ein sogenanntes „schwarzes Loch“ zu fallen, mit ihrer Zeit nichts mehr anzufangen zu wissen und depressiv zu werden. Was passiert in den Köpfen derer, die gestern noch die Fäden in der Hand hielten, große Geschäftsabschlüsse entschieden und interessante Positionen zu vergeben hatten? Wie bereiten sich Menschen auf ihre „Entschleunigung“ vor? Wo finden sie Sinn im Leben? Wie gestalten sie ihre Lebensphase nach der Erwerbsarbeit? Und: Wie bereitet man sich gut auf die Phase des „Ruhestandes“ vor?
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