Czernohorszky: Integrationspolitik der Bundesregierung besteht aus Kürzen, Streichen und Spalten
Wien (OTS) – Wiens Integrationsstadtrat Jürgen Czernohorszky kritisiert anlässlich der Präsentation des Integrationsberichts die Kürzungen der Bundesregierung im Integrationsbereich. „Die Bundesregierung leistet keinen Beitrag dazu, dass sich die Integrationschancen von Zuwanderinnen und Zuwandern verbessern. Ganz im Gegenteil: Die Integrationspolitik der Bundesregierung besteht aus Kürzen, Streichen und Spalten“, kritisiert Czernohorszky die Kürzungen beim Integrationsjahr, das Streichen des Integrationstopfs für Schulen und das Streichen von Deutschkursen für einen Großteil der AsylwerberInnen.
Czernohorszky empfiehlt der Bundesregierung, die Erkenntnisse des Integrationsberichts ernst zu nehmen. „Der Bericht macht deutlich, dass es bei der Sprachförderung mehr Anstrengungen braucht. Das Streichen von 165 Sprachförderkräften durch die Bundesregierung allein in Wien ist dafür äußerst kontraproduktiv“, so Czernohorszky.
Der Integrationsstadtrat begrüßt zwar den Schwerpunkt des Integrationsberichts auf Frauen mit Migrationshintergrund, vermisst bei der Bundesregierung aber konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Chancen von Frauen. „Werte- und Orientierungskurse allein reichen als Integrationsmaßnahme nicht aus“, so Czernohorszky. Der Integrationsstadtrat verweist auf das erfolgreiche Wiener Bildungsprogramm „Mama lernt Deutsch – Bildungscollege für Frauen und Mütter“. Bei kostenloser Kinderbetreuung bekommen bildungsbenachteiligte Frauen die Möglichkeit, Deutsch zu lernen und weitere Basisbildungsangebote in Anspruch zu nehmen. Über 8.000 Frauen haben seit Bestehen des Programms bereits daran teilgenommen. „Die Unterstützung von Frauen zu einem selbstbestimmten und unabhängigen Leben ist in Wien besonders wichtig. Daher setzen wir hier seit vielen Jahren einen Schwerpunkt“, so Czernohorszky.
Positiv bewertet Czernohorszky die Anregungen im Integrationsbericht zu einem „inklusiven Identitätsdiskurs“ und „der Entwicklung eines ‚inklusiven Wir‘ für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und damit das gelingende Zusammenleben“. Czernohorszky:
„Gerade Politikerinnen und Politiker haben eine Verantwortung, einen Diskurs zu führen, der Zusammenhalt und gegenseitigen Respekt fördert. Ich hoffe, dass auch Kanzler Kurz und Vizekanzler Strache die Anregungen des Berichts ernst nehmen.“ (Schluss)
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