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LR Königsberger-Ludwig zum Thema Kinderarmut

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St. Pölten (OTS/NLK) – „Erfahrungen aus der Kindheit prägen das ganze Leben. Kinder, die in Armut aufwachsen, sind von Anfang an benachteiligt und haben einen schlechten Start ins Leben“, sagte Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig am heutigen Mittwoch in St. Pölten, wo sie anlässlich des Schulstarts gemeinsam mit Barbara Bühler, der Obfrau des NÖ Armutsnetzwerkes, Caroline Pavitsits, der Vorsitzenden der Bundesjungendvertretung, und Nikolaus Hofer, dem Vorsitzenden der Katholischen Jungschar der Diözese St. Pölten, über das Thema Kinderarmut informierte.

Für armutsgefährdete Kinder sei ein Urlaub keine Selbstverständlichkeit, sie könnten kaum Freunde nach Hause einladen, hätten einen schlechteren Zugang zu Freizeitaktivitäten und seien auch in den Bereichen Gesundheit und Bildung benachteiligt. „Für die Ansprüche der Kinder muss die Politik die geeigneten Rahmenbedingungen schaffen – auf materieller und kultureller Ebene, bei den sozialen Kontakten und Bildungschancen und nicht zuletzt auf psychischer und physischer Ebene inklusive eines optimalen Zugangs zur Gesundheit bis hin zur gesunden Ernährung“, erklärte Königsberger-Ludwig.

„In Niederösterreich sind insgesamt 45.000 Kinder armutsgefährdet, das wirkt sich gerade zum Schulstart aus“, betonte die Landesrätin und erinnerte daran, dass das Schulstartgeld gestrichen worden sei. Zwar gebe es im September eine erhöhte Familienbeihilfe und Schulstartpakete, die seien aber mit durchschnittlichen Kosten zwischen 130 und 170 Euro für armutsgefährdete Familien sehr teuer. „Um die Spirale der Armut zu durchbrechen, brauchen wir eine Unterhaltsgarantie auf Bundesebene, eine optimale, flächendeckende und kostenfreie Kinderbetreuung sowie Bildungsangebote, die das soziale Gefälle ausgleichen“, so Königsberger-Ludwig.

„Ein Drittel der Menschen, die in Niederösterreich auf die bedarfsorientierte Mindestsicherung angewiesen sind, sind Kinder“, führte Bühler aus. Kinder bräuchten ein Zuhause, das Sicherheit und adäquaten Wohnraum ohne beengende Verhältnisse und schlechte Isolierung biete. Deshalb fordere das NÖ Armutsnetzwerk eine Erhöhung des Wohnanteils der Mindestsicherung, ein Überdenken der Förderstrukturen und Investitionen in leistbares Wohnen.

Pavitsits betonte, soziale Sicherheit müsse an oberster Stelle stehen, österreichweit seien rund 300.000 Kinder und Jugendliche – und damit jedes fünfte Kind bzw. jeder fünfte Jugendliche – armutsgefährdet. Im Rahmen ihrer Kampagne „Armut ist kein Kinderspiel“ fordere die Bundesjugendvertretung eine soziale Absicherung aller Kinder und eine neue Kinderkostenstudie, um die Regelbedarfssätze für den Unterhalt von Kindern an die aktuelle Lebenssituation anzupassen, seit 1964 habe es diesbezüglich nur Indexanpassungen gegeben.

„Kinder haben das Recht auf bestmögliche Entwicklungschancen und ein Leben in Würde“, unterstrich Hofer und führte aus, dass in Niederösterreich mehr als 50 Prozent der Kinderbetreuungseinrichtungen weniger als neun Stunden lang offen hätten. Nur 20 Prozent hätten länger als zehn Stunden geöffnet, weniger als 1 Prozent (11 von 1.500) länger als 12 Stunden. „Jedes dritte Kind unter sechs Jahren ist mit einem typischen Acht-Stunden-Arbeitsplatz nicht vereinbar. Deshalb fordert die Katholische Jungschar finanziell leistbare, qualifizierte und flächendeckende Kinderbetreuungsplätze, die mit Vollzeitjobs vereinbar sind“.

Nähere Informationen beim Büro LR Königsberger-Ludwig unter 02742/9005-12576, Anton Heinzl, und e-mail anton.heinzl@noel.gv.at.

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