FP-Seidl: Resümee der gestrigen Tagung des U-Ausschusses zum KH-Nord
Wien (OTS) – Nach anfänglichen Irritationen über die noch immer sehr miese Räumlichkeit, in der die U-Kommission tagen muss (laut, stickig, klein, Baustellenlärm) startete der damalige Generaldirektor der Siemens AG, Ing. Wolfgang Hesoun in den Zeugeneinvernahmereigen. Obwohl Hesoun sehr diplomatisch auf alle Fragen geantwortet hat, kam auch er zum Ergebnis, dass das Konsortium, bestehend aus PORR, VAMED und Siemens, das gesamte Projekt um 825 Millionen schlüsselfertig im Zeitrahmen abschließen hätte können – und dass alle Wiener bereits seit 2015 ein funktionierendes und dringend notwendiges Spital nutzen könnten. „Die damals politisch Verantwortlichen Wehsely und Häupl haben das durch ihre nicht nachvollziehbaren Fehlentscheidungen verhindert“, resümiert der FPÖ-Fraktionsvorsitzende im U-Ausschuss, LAbg. Wolfgang Seidl.
DI Albert Wimmer war der nächste, der im Laufe des gestrigen Tages am Zeugenstuhl Platz nahm. Die engen familiären Verflechtungen ins rote Wien konnte er leider weder erklären noch entkräften. Seine Tochter Laura Wimmer hat in der Zeit von Stadträtin Frauenberger an allen nicht öffentlichen Ausschuß-Sitzungen teilgenommen. Dass es bei diesen Sitzungen sehr oft um das Milliardengrab KH Nord gegangen ist, ist fast selbstredend. „Infos an den Vater und Architekten Albert Wimmer sollen keine geflossen sein – wer‘s glaubt, wird seelig“, so Seidl. Seine Gattin (Dr. Beate Wimmer-Puchinger) war lange Zeit Frauenbeauftragte der Stadt Wien und hat noch im Jahr 2015 für die SPÖ Wien kandidiert. Im Jahr 2016 hat die heute mittlerweile 70jährige Frau Doktor noch 60.000 Euro für externe Expertise vom KAV erhalten. Die Frage, ob Wimmer selbst Mitglied der SPÖ ist, ließ er unbeantwortet. Auch warum er als Architekt, der davor noch nie ein ähnlich komplexes Bauwerk im Gesundheitsbereich gebaut hat, den Zuschlag bekam (bzw. warum er sich überhaupt dafür beworben hat) wurde sehr eigenwillig beantwortet – er habe ja davor bereits die Drogenstation in Kalksburg gebaut.
„Der Unterschied zwischen der Drogenstation in Kalksburg und dem ‚modernsten Krankenhaus Europas‘ mit knapp 1000 Betten ist augenscheinlich“, schüttelt Seidl den Kopf. Trotz vieler Vorwürfe, die an Wimmer gerichtet wurden, hat aber auch er wortwörtlich die Verantwortung für das gesamte Desaster (ab 2014) namhaft gemacht:
Häupl, Wehsely, Janßen, Balasz (Bürgermeister, Stadträtin, Generaldirektor und sein Stellvertreter) hätten das Milliardendesaster zu verantworten.
Auch der dritte Befragte an diesem Dienstag, DI Hermann Eisenköck, hat diese vier Personen als Hauptverantwortliche für das gesamte Chaos genannt.
„Rückblickend sollte nun jedem in dieser Kommission klar sein, wer alsbald zu laden sein wird: Wehsely, Häupl, Janßen und Balasz müssen allesamt mit den bisherigen Aussagen konfrontiert werden“, fordert Seidl.
„Wir Freiheitlichen werden weiter konzentriert und hingebungsvoll an der Aufklärung arbeiten und scheuen uns auch nicht, am Wochenende zu tagen. Die Steuerzahler verdienen, dass dieser Skandal lückenlos aufgeklärt wird und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden“, so Seidl im Namen der freiheitlichen Kommissionsdelegation abschließend.
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