Automobilimporteure zum neuen Abgastest WLTP
Wien (OTS) – Wie bekannt, gilt ab 1. September der neue Abgastest WLTP zur Ermittlung der offiziellen Verbrauchswerte von Pkw. WLTP löst den alten Messzyklus NEFZ ab und soll dazu dienen, realitätsnähere Verbrauchsangaben zu liefern. „Die Autoindustrie ist gut für die Umstellung gerüstet und begrüßt das neue, realitätsnähere Messverfahren WLTP. Dennoch gilt es insbesondere aufgrund der überhasteten Einführung – natürliche Produktionszyklen und Planbarkeit für die Hersteller wurden von der EU-Kommission bei der Regulierung nicht ausreichend bzw. erst sehr spät berücksichtigt – einige Punkte zu beachten“, so der Sprecher der österreichischen Automobilimporteure, Günther Kerle.
Zwlt.: Längere Lieferzeiten, schwierige Preisangaben
Zum einen komme es derzeit bei vielen Herstellern zu außergewöhnlich langen Lieferzeiten. „Alle Modelle müssen neu geprüft werden, inklusive allen einzelnen Modellvarianten, die sich aufgrund diverser Ausstattungs-, Motorisierungsmöglichkeiten etc. unterscheiden“, so Kerle. Die Zertifizierung erfolgt nicht bei den Herstellern selbst, sondern bei zertifizierten Instituten – so gut wie alle Prüfstände sind auf lange Zeit ausgelastet.
Kerle weiter: „Das neue Messverfahren WLTP berücksichtigt all diese Zusatzoptionen, dadurch fällt auch die NoVA (Normverbrauchsabgabe) für jedes Fahrzeug individuell aus. Da nicht alle Modelle rechtzeitig geprüft werden können, ist es dem Händler teilweise nicht einmal möglich, dem Kunden derzeit den endgültigen Kaufpreis mitzuteilen.“ Die NoVA wird bei der Erstzulassung fällig und auf Basis der CO2-Emissionen berechnet, die direkt an den Verbrauch gekoppelt sind.
Wie bereits mehrfach thematisiert, wird zudem die NoVA durch den realitätsnäheren Messzyklus deutlich höher ausfallen als bisher. Der Kaufpreis eines Neuwagens wird im Durchschnitt bereits ab September um mehrere hundert Euro steigen. Dabei hat sich beim tatsächlichen Fahrzeug nichts geändert, die Erhöhung ist rein auf die neuen Messparameter im Rahmen des WLTP-Messverfahrens zurückzuführen.
„Grundsätzlich sollten die automotiven Steuern, wie sie derzeit existieren und vielseits veraltet sind, einer Prüfung unterzogen werden. Wie bereits mehrfach gefordert, wäre es vernünftig, die künftige Besteuerung vermehrt von den Faktoren Nutzung und Verbrauch anstatt von Besitz und Leistung abhängig zu machen“, so Kerle abschließend.
Der Arbeitskreis der Automobilimporteure stellt eine eigens geregelte Interessenvertretung innerhalb der Industriellenvereinigung dar. Mitglieder sind die österreichischen Automobilimporteure und die Vertriebsgesellschaften der internationalen Automobilhersteller.
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