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Die Leiden des jungen Mieters

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Wien (OTS) – Wie die Statistik Austria heute meldete, befindet sich nicht nur die Konjunktur, sondern auch der Preisanstieg im Aufschwung. Ohne die steigenden Wohnkosten würde den Verbrauchern mehr Geld bleiben. Dass die Immobilienpreise und damit auch die Mieten in Österreich steigen, ist schon länger bekannt. In Wien sind die Mieten im Durchschnitt in den letzten zehn Jahren rund ein Drittel teurer geworden. „Speziell für junge Menschen ist die Wohnungssuche oft eine Herausforderung. Hingegen profitieren langjährige Mieter von Altverträgen“, sagt Agenda Austria-Ökonom Lukas Sustala.

Tatsächlich liegen die Wohnkosten in Österreich im internationalen Vergleich immer noch im Mittelfeld, sogar unterhalb des EU-Durchschnitts: Hierzulande muss für das Wohnen etwa ein geringerer Anteil des verfügbaren Haushaltseinkommens aufgewendet werden – 2016 lag dieser bei 18,4 Prozent in Österreich, in Deutschland waren es 27,4 Prozent.

Dass die steigenden Mieten für viele Neu-Mieter besonders in Ballungsräumen wie Wien problematisch sind, ist unbestritten. Eine stärkere Regulierung, wie immer wieder vorgeschlagen wird, wird dem Problem aber nicht gerecht. Eine noch strengere Regulierung schafft nämlich keinen zusätzlichen Wohnraum – und der wird dringend gebraucht: 2017 wurden in Wien zwar 8.000 neue Wohneinheiten errichtet, nötig gewesen wären aber fast doppelt so viele.

Tatsächlich legt eine vergleichende Analyse des Internationalen Währungsfonds (IWF) zu den fundamentalen Preistreibern auf Immobilienmärkten in 20 Industrienationen nahe, dass Österreich eher mehr Angebot als mehr Regulierung bräuchte. In einer aktuellen Studie untersuchte der IWF verschiedene Gründe für steigende Immobilienpreise. In Österreich zeige sich nicht nur ein überdurchschnittlich strenges Mietrecht, sondern auch, dass das Angebot weniger auf die gestiegene Nachfrage nach Immobilien reagiert.

Sustala ist sich sicher: „Das Problem am Mietmarkt lässt sich einzig und allein über ein höheres Angebot lösen. Mietpreisregulierungen bremsen auf lange Sicht notwendige Investitionen in zusätzlichen Wohnraum aus. Was wir brauchen, ist eine Politik, die neue Bauvorhaben möglich macht und nicht erschwert.“ Nicht sicherheitsrelevante Bauvorschriften sollten vereinfacht werden. Sustala dazu: „Die exzessiven Bauvorschriften, insbesondere bei der Energieeffizienz, haben die Errichtungskosten vor allem beim Neubau stark in die Höhe getrieben, mit entsprechenden Folgen für die Leistbarkeit für einkommensschwache Gruppen.“

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