ORF-Programmschwerpunkt zum 100. Geburtstag Nelson Mandelas
Wien (OTS) – Südafrika – ein Land der extremen Gegensätze, unermesslich reich an natürlichen Ressourcen, atemberaubenden Landschaften und lebendiger Kultur. Doch es ist auch ein Land, das eine blutige Geschichte hinter sich hat – eine Geschichte von Auseinandersetzungen zwischen der Urbevölkerung und neuen Siedlern, zwischen Einheimischen und einer Kolonialmacht, den Siedlern untereinander, das Land war dazu fast ein halbes Jahrhundert geprägt von staatlich verordneter Apartheidpolitik. Der Übergang des Landes vom rassistischen Apartheidregime zu einer multikulturellen „Regenbogennation“ wäre ohne Südafrikas Nationalhelden und Langzeitpräsidenten Nelson Mandela, dessen Geburtstag sich am 18. Juli 2018 zum 100. Mal jährt, nicht möglich gewesen.
Der ORF widmet dem südafrikanischen Freiheitshelden einen Programmschwerpunkt in Radio und Fernsehen, an Nelson Mandela erinnern Ö1 sowie der „Universum History“-Dreiteiler „Kap der Stürme – Land der Hoffnung“, das Biopic „Mandela: Der lange Weg zur Freiheit“ und die „WELTjournal“ / „WELTjournal +“-Dokumentationen „Südafrika – das Ende eines Traumes“ und „Ein Leben für die Freiheit“ Die ORF-TVthek wird einen eigens eingerichteten Video-on-Demand-Themencontainer mit Highlights zum TV-Programmschwerpunkt bereitstellen.
Mandela-TV-Schwerpunkt mit „Universum History“-Dreiteiler, Mandela-Biopic und „WELTjournal“
In drei Teilen zeigt „Universum History“ ab 6. Juli jeweils Freitag um 22.35 Uhr in ORF 2 Südafrikas Weg vom „Kap der Stürme“ zu einem „Land der Hoffnung“. Der erste Teil, „Kampf der Kulturen“, beginnt mit der Ankunft der weißen Siedler, dokumentiert die vorerst friedliche Koexistenz und die folgenden blutigen Kämpfe um das Land. Teil 2 und 3 folgen am 13. bzw. 20. Juli. An Nelson Mandelas Geburtstag, am Mittwoch, dem 18. Juli, steht mit „Mandela – Der lange Weg zur Freiheit“ um 20.15 Uhr die ORF-Premiere der Verfilmung von Mandelas Autobiografie auf dem Programm von ORF eins. Das Biopic beschreibt seinen Lebensweg vom ANC-Aktivisten im Kampf gegen die Apartheid bis zum – nach 27 Jahren Haft auf Robben Island – in Freiheit gefeierten Staatspräsidenten von Südafrika, brillant verkörpert von „Golden Globe“-Gewinner Idris Elba und unterstützt von Naomie Harris. „WELTjournal“ zeigt am 18. Juli um 22.30 Uhr in ORF 2 in der Reportage „Südafrika – Das Ende eines Traumes“, wie rassistisch motivierte Gewalt zwischen Schwarzen und Weißen noch immer den Alltag der Regenbogennation prägt. Um 23.20 Uhr folgt im „WELTjournal +“ Regina Strasseggers Nelson-Mandela-Porträt „Ein Leben für die Freiheit“.
Ö1 auf den Spuren des unermüdlichen Bürgerrechtskämpfers Mandela
„Mbaqanga, Kwaito & more“ heißt es am Freitag, dem 13. Juli, ab 22.08 Uhr in der Ö1-„Spielräume Nachtausgabe“ mit drei Stunden Musik aus den südafrikanischen Townships. Die Entlassung Nelson Mandelas aus dem Gefängnis im Februar 1990 und das Ende der Apartheid haben in Südafrika einen Musikstil besonders populär gemacht: Kwaito, zwischen verlangsamtem House, Hiphop und Rap angesiedelt, vor allem von Jugendlichen in den Townships gesungen. Und zwar sowohl in KwaZulu-Natal im Osten des Landes als auch rund um Cape Town. Mandelas Geburtstag ist auch Anlass, weiter zurückzuhören. Der Popstil Mbaqanga entstand schon in den 1960ern in Soweto, davor hatten die Pennywhistler auf den Straßen Johannesburgs gespielt, bis sie vom Apartheidsystem verboten wurden. Die Jazzer, die Zulu- und Xhosa-Traditionen aufgenommen hatten, wanderten teils aus und kehrten nach der Freilassung Mandelas wieder. Zu Gast im Studio sind der simbabwisch-österreichische Sänger Vusa Mkhaya, die südafrikanische Radiomoderatorin und Musikexpertin Nicky Blumenfeld und die Architektin Marlene Wagner, über lange Jahre Musikfan auf den Baustellen Südafrikas.
„Mein langer Marsch ist noch nicht zu Ende“ lautet der Titel von „Diagonal“ am Samstag, dem 14. Juli, um 17.05 Uhr in Ö1. Ein Leben für die Freiheit. Dieser Satz fasst kompakt zusammen, wer und was er war: Nelson Mandela, am 18. Juli 1918 als Sohn eines „Häuptlings“ in der Transkei geboren, einem ehemaligen sogenannten Homeland. Eigentlich hieß er mit Vornamen Rolihlahla, was in der Sprache seines Volkes, der Xhosa, so viel wie „Unruhestifter“ bedeutet. Der Übergang Südafrikas vom Apartheidregime zu einem demokratischen Staat, in dem alle Bürger die gleichen Rechte haben, wäre ohne den unermüdlichen Bürgerrechtskämpfer Mandela undenkbar gewesen. Mandelas Integrität, sein Wille und sein Durchsetzungsvermögen haben Südafrika auch nach der Apartheid – trotz andauernder politischer Spannungen, bis heute – durch alle inneren und äußeren Konflikte getragen. Über die Jahrzehnte wird aus dem einfachen Anwaltsgehilfen und späteren Anwalt ein Sinnbild des Bürgerrechtskampfes. 1991 wählt man ihn zum Präsidenten des African National Congress ANC und 1994 zum ersten schwarzen Präsidenten seines Landes. Nach 20 Jahren Haft und Hausarrest nicht nur ein persönlicher Triumph. Nach seinem Scheiden aus der Politik bleibt er aber bis zu seinem Tod im Jahr 2013 politisch aktiv. Was hätte „Madiba“, so Mandelas Clanname, wohl zu den politischen Entwicklungen des Landes danach, was zu den Korruptionsvorfällen, was zu den hässlichen Machtkämpfen und Erbstreitereien im ANC gesagt? „Diagonal“ auf den Spuren eines Kämpfers, der übrigens zeitlebens ein enges Verhältnis zu traditioneller Musik in Afrika pflegte und bei Konzerten nicht selten auf der Bühne tanzte.
In den „Gedanken für den Tag“ (Ö1, 6.56 Uhr) von 16. bis 21. Juli spricht die Religionswissenschafterin Ulrike Bechmann über „Nelson Mandela – Ein Leben für die Freiheit“ und in der Ö1-Reihe „Betrifft:
Geschichte“ (16. bis 20. Juli, 17.55 Uhr) thematisiert der Wirtschafts- und Sozialhistoriker Walter Sauer unter dem Titel „Es erscheint immer unmöglich, bis es vollbracht ist.“ Nelson Mandelas Kampf gegen soziale Ungerechtigkeit.
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