Paiha, AUGE/UG zu 60-Stundenwoche und 12-Stundentag: „48 ist das neue 40 – 40-Stunden-Woche droht zur Farce zu verkommen!“
Wien (OTS) – „Werden 60-Stunden-Woche und 12-Stunden-Arbeitstag beschlossen, dann droht die 40-Stunden-Woche zur Farce zu verkommen. Bezugsrahmen für wöchentliche Arbeitszeiten wird die EU-Arbeitszeitrichtlinie. Österreich, das bei den Wochenarbeitszeiten vollzeitbeschäftigter ArbeitnehmerInnen ohnehin schon einen Spitzenplatz einnimmt, wird dann bald uneinholbar, “ warnt Klaudia Paiha, Bundessprecherin der AUGE/UG – Alternative, Grüne und Unabhängige GewerkschafterInnen.
Zwt.: „48 ist das neue 40“ – Tatsächlich geleistete Arbeitszeiten werden sich drastisch erhöhen
Die EU-Arbeitszeitrichtlinie erlaubt die wöchentlich geleistete Arbeitszeit über einen Zeitraum von 17 Wochen durchzurechnen. Paiha:
„Das heißt, dass über einen längeren Zeitraum hinweg 60-Stunden-Wochen möglich sein werden, solange innerhalb von 4 Monaten eine durchschnittliche Arbeitszeit von 48 Stunden je Woche nicht überschritten wird.“ Im Gesetzestext zum 12-Stunden-Tag und zur 60-Stunden-Wochen beziehen sich FPÖ und ÖVP ausdrücklich auf die EU-Arbeitszeitrichtlinie als Referenzrahmen.
„Die Regierung kann noch hundertmal behaupten, dass sich an der gesetzlichen Normalarbeitszeit von 40 Stunden je Woche nichts ändern wird: Die 40-Stunden-Woche wird bedeutungslos, die tatsächlich geleistete wöchentliche Arbeitszeit wird sich drastisch erhöhen. Neuer Maßstab ist die EU-Arbeitszeitrichtlinie mit ungleich längeren, zulässigen Wochenarbeitszeiten. 48 ist das neue 40“, kritisiert Paiha. „Diese Arbeitszeiterhöhung und -ausweitung ist nichts anderes als ein gesetzlich legitimierter Raubzug an Freizeit, Gesundheit, Erholung, Selbstbestimmung und Engagement außerhalb der Arbeitswelt. Bedürfnislagen der ArbeitnehmerInnen zählen nichts mehr in der schwarz-blauen Welt, die Beschäftigten haben sich komplett den Interessen von Wirtschaft und Industrie unterzuordnen.“
Zwt.: Damit die Arbeit nicht das Leben frisst: 30-Stunden-Woche
Die Alternativen, Grünen und Unabhängigen GewerkschafterInnen demonstrieren daher am 30. Juni nicht nur gegen 12-Stunden-Arbeitstag und 60-Stunden-Arbeitswoche, sondern auch für eine umfassende, generelle Arbeitszeitverkürzung. Viele Vollzeitbeschäftigte leiden bereits jetzt unter Arbeitsdruck und Zeitnotstand und würden gerne Arbeitszeit verkürzen. Umgekehrt würden viele Teilzeitbeschäftigte – vor allem Frauen – gerne länger arbeiten.
AUGE/UG-Bundessprecherin Paiha abschließend: „Daher braucht es eine generelle Arbeitszeitverkürzung, einen deutlich verkürzten Vollzeitstandard, der Arbeit, Zeit und damit Einkommen gerechter verteilt und sich an den Bedürfnissen der ArbeitnehmerInnen orientiert – eine 30-Stunden-Woche mit einem fairen Einkommens- und Personalausgleich. Nein zum 12-Stunden-Arbeitstag! 30-Stunden-Woche jetzt! Dafür gehen wir am Samstag auf die Straße.“
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