Kräftige Investitionen in Vorarlbergs hochwertige soziale Infrastruktur
Bregenz (OTS) – (VLK) – Um Vorarlbergs hochwertige soziale Infrastruktur zu erhalten und auszubauen, investieren Land und Gemeinden über den Sozialfonds beträchtliche Summen. Am Freitag (1. Juni) wurde von Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker, Gesundheitslandesrat Christian Bernhard, Gemeindeverbandspräsident Harald Köhlmeier und dem stellvertretenden Obmann des Arbeitgebervereins für Sozial- und Gesundheitsorganisationen (AGV), Stefan Allgäuer, der Tätigkeitsbericht und der Rechnungsabschluss 2017 präsentiert. Die Ausführungen belegten, dass der Sozialfonds nicht nur Kostenträger, sondern auch wichtige Drehscheibe für Menschen mit Hilfebedarf und den operativ tätigen Einrichtungen ist.
Der vorgelegte Bericht veranschauliche einerseits die hohe Effektivität des Instruments Sozialfonds. Zugleich werden steigende Kosten im Sozialbereich ausgewiesen, führte die Landesrätin aus. 2017 lag der Finanzierungsbedarf bei rund 266 Millionen Euro. Die Aufwendungen teilten sich Land (159,7 Millionen Euro) und Gemeinden (106,4 Millionen Euro) im Verhältnis 60:40 Prozent. Über 4.500 Mitarbeitende erbringen direkt oder indirekt Dienstleistungen, die aus dem Sozialfonds (mit-)finanziert werden.
Gelebte Solidarität
Neben dem hauptamtlichen Einsatz würdigten Wiesflecker und Bernhard in dem Zusammenhang vor allem auch das unverzichtbare Engagement der vielen ehrenamtlichen Frauen und Männer, die im Sozial- wie auch Gesundheitsbereich vielfältigste Leistungen erbringen und so Vorarlberg zu einem Land mit hoher sozialer Gesinnung und einem starken gesellschaftlichen Zusammenhalt machen.
Breites Leistungsangebot
Rund 350 Leistungspakete, von Schwangerschafts- und Säuglingsdiensten bis zur Altenbetreuung, werden über den Vorarlberger Sozialfonds gestaltet. Schon daran werde die Bedeutung des Instruments erkennbar, erläuterte die Landesrätin: „Eine funktionierende Gesellschaft wird insbesondere daran gemessen, wie sie mit ihren jüngsten, schwächsten und älteren Menschen umgeht. Es braucht ein gut abgestimmtes Miteinander und genau dort übernimmt der Sozialfonds eine tragende Rolle“. Eine alternde Gesellschaft, belastete Familien, Armut, steigende Ausgaben im Sozial- und Gesundheitswesen, bundesrechtliche Veränderungen z.B. im Bereich der Pflege, teures Wohnen – mit all diesen Herausforderungen müsse sich ein Land auf sozialpolitischer Ebene befassen, Lösungsansätze und geeignete Finanzierungsinstrumente entwickeln, erklärte Wiesflecker.
„Die steigenden Kosten sind eine Herausforderung für alle im Sozialbereich Verantwortlichen. Gerade in der Bewältigung der Flüchtlingssituation in den letzten zwei Jahren hat sich gezeigt, wie wichtig es ist, dass wir uns auf den sozialen Nahraum besinnen bzw. diesen als Basis sozialer Arbeit mitdenken“, hielt Gemeindeverbandspräsident Harald Köhlmeier fest.
Stefan Allgäuer, stellvertretender AGV-Obmann, unterstrich, dass die zentralen gesellschaftlichen Entwicklungen, die im Sozialfonds-Tätigkeitsbericht deutlich werden, auch jene Herausforderungen sind, die uns in 2018 und darüber hinaus beschäftigen werden. Als Maßnahmenschwerpunkte nannte Allgäuer die Sicherung von Existenz gegen verfestigte Armut, leistbares Wohnen, die Unterstützung von Integration und den Pflegebereich. Den Druck auf das System würden laut Allgäuer Faktoren wie Demographie, Flucht und Migration, Situation am Arbeitsmarkt uvm. maßgeblich beeinflussen.
Flexibilität und Anpassungsfähigkeit als Stärke
Als wesentliche Stärke des Vorarlberger Sozialfonds hob Landesrat Bernhard die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit hervor. In seine Zuständigkeit fällt neben der Integrationshilfe, die aus seiner Ansicht besser als „Inklusionshilfe“ bezeichnet wird, auch der Bereich Sozialpsychiatrie und Sucht. Bei der Inklusion steht die Teilhabe von Menschen mit Behinderung in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens im Fokus. Als wichtige Aufgabe im weiten Feld von Psychiatrie und Sucht nannte Bernhard unter anderem den Ausbau der Suizid- und Drogenprävention. „Insbesondere wird an der Umsetzung des Psychiatriekonzeptes gearbeitet: an der Schaffung niederschwelliger Hilfestellung bei sozialpsychiatrischen Krisen, am Ausbau des ambulant betreuten Wohnens für Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen sowie der Einrichtung sozialpsychiatrischer, multidisziplinär tätiger Anlaufstellen für Kinder- und Jugendpsychiatrie“, betonte der Landesrat.
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