ÖGB-Schumann: Geheimniskrämerei unterstützt Einkommensungerechtigkeit
Wien (OTS) – „Es ist uns durchaus bewusst, dass es in Österreich nicht üblich ist, über Löhne und Gehälter zu sprechen. Das darf aber nicht als Ausrede dafür dienen, dass Frauen hierzulande nach wie vor bei der Bezahlung diskriminiert werden“, sagt Korinna Schumann, ÖGB-Bundesfrauenvorsitzende. „Es ist unverständlich, dass sich Teile der Wirtschaft noch immer weigern, für mehr Transparenz zu sorgen.“ Der Vorstoß von AK-Präsidentin Renate Anderl nach dringend notwendigen Maßnahmen zur weiteren Offenlegung der Gehälter in Betrieben wird vom ÖGB daher voll unterstützt.
Nach wie vor gibt es erhebliche Unterschiede in der Bezahlung von Frauen und Männern. Viele Frauen bekommen für die gleiche und gleichwertige Tätigkeit noch immer weniger als Männer. „Mangelnde Transparenz unterstützt diese Diskriminierung. Deshalb sollten schon Betriebe ab 100 Beschäftigten und alle Arbeitgeber, auch Länder und Gemeinden, Einkommensberichte erstellen müssen“, fordert Schumann. Bei Nichterstellung sollte es spürbare Sanktionen geben, zum Beispiel hohe Geldstrafen. BetriebsrätInnen sind hier wichtige PartnerInnen, die man aber derzeit zur extremen Verschwiegenheit verpflichtet.
„Die Gehaltsunterschiede haben sich in den vergangenen Jahren nur minimal verändert. Viele Frauen wissen gar nicht, dass ihr Kollege mehr verdient und können sich somit nicht gegen diese Diskriminierung wehren“, betont die ÖGB-Frauenvorsitzende: „Es ist daher höchste Zeit für eine innerbetriebliche Offenlegung der Gehälter, die auch die Rechte der einzelnen MitarbeiterInnen auf Transparenz weiter stärkt. Denn diese hilft nicht nur Frauen, sondern ist auch eine Frage der Fairness.“
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