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SPÖ will besseres Image für Lehrausbildung und attraktivere Rahmenbedingungen

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Wien (OTS/SK) – Die „Zukunft der Lehre – Berufsausbildung 2030“ ist Thema einer Enquete des SPÖ-Parlamentsklubs am Mittwoch in der Hofburg. SPÖ-Klubobmann und -Vorsitzender Christian Kern betonte bei der Eröffnung, dass eine möglichst gute Ausbildung von Fachkräften ein wesentlicher Standortfaktor für Österreich und „entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit“ sei. Diese Stärken gelte es auszubauen und zu fördern, und dafür brauche es eine noch höhere gesellschaftliche Anerkennung der Lehrlinge und FacharbeiterInnen, so Kern. Auch SPÖ-Bildungssprecherin Sonja Hammerschmid, Initiatorin der Veranstaltung, plädierte für Maßnahmen, um das Image der Lehre zu verbessern. Außerdem brauche es angesichts der Entwicklung in Richtung Industrie 4.0 neue Berufsbilder und Kompetenzen. ****

Für Klubobmann Kern ist es zentral, das Imageproblem der Lehre zu lösen: Wenn immer weniger Jugendliche sich für eine Lehre entscheiden und auch die Betriebe weniger ausbilden, dann sei das natürlich ein großes Problem. Es gelte, für die Lehre zu werben; und es gebe ja auch eine hohe Nachfrage nach Fachkräften im technischen Bereich – verbunden auch mit durchaus guten Einkommen in der Berufswelt. Neben der gesellschaftlichen Anerkennung gehe es auch um die Rahmenbedingungen: „Wir geben für Lehrlinge weniger aus als für AHS-oder BHS-SchülerInnen“. In der letzten Regierungsperiode sei es freilich gelungen, einige Verbesserungen auf den Weg zu bringen, etwa durch mehr Mindeststunden in den Berufsschulen, die Ausbildungspflicht bis 18 und die Ausbildungsgarantie bis 25, wobei letztere von der neuen Regierung nicht mehr budgetiert wurde – für Kern „ein großer Fehler“, ebenso wie die generellen Kürzungen im Bildungsbudget.

Auch SPÖ-Bildungssprecherin Sonja Hammerschmid verwies einerseits auf die hohe internationale Reputation der dualen Ausbildung in Österreich, andererseits auf die sinkende Zahl von Lehrlingen. In den 2000er-Jahren gab es noch mehr als 130.000 Lehrlinge im Jahr, im Jahr 2016 waren es rund 106.000. Notwendig sei es, verstärkt die Eltern zu adressieren, die bei der Bildungswahl oft entscheidend seien, auch die Berufsorientierung gelte es abzuklopfen. So sei die Berufsorientierung bereits Schulfach und es gebe dazu eine entsprechende Ausbildung für PädagogInnen – „aber wir müssen uns ansehen, ob das System funktioniert“. Notwendig sei, auf die Herausforderungen durch Digitalisierung und „Industrie 4.0“ zu reagieren: „Welche Berufsbilder, welche Kompetenzen brauchen wir in hochautomatisierten Betrieben?“ Dazu komme, dass Soft Skills wie Kommunikation, Teamfähigkeit und Selbstorganisation für die Betriebe stark an Bedeutung gewinnen – „auch darauf muss die Berufsausbildung reagieren“. (Forts.) mr/ah/mp

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