Bundesjugendvertretung: Unterhalt für alle Kinder dringend absichern!

Wien (OTS) – Im Rahmen ihrer Kampagne „Armut ist kein Kinderspiel“ führte die Bundesjugendvertretung (BJV) heute am Heldenplatz eine Medienaktion zum Thema Unterhaltssicherung durch. VertreterInnen der BJV erinnerten dabei an eine TV-Diskussion, bei der die SpitzenkandidatInnen aller Parlamentsparteien vor der Nationalratswahl ihr Bekenntnis zu einer Unterhaltssicherung abgaben.

„Jedes 5. Kind in Österreich ist von Armut betroffen oder bedroht, besonderem Armutsrisiko sind Kinder von AlleinerzieherInnen ausgesetzt. Unsere Aktion soll die Parteien an ihr Versprechen erinnern, das sie im Vorfeld der letzten Nationalratswahl abgegeben haben: Sie haben sich alle für eine staatliche Unterhaltssicherung ausgesprochen. Bis jetzt steht die dringend notwendige Umsetzung jedoch aus“, erklärt BJV-Vorsitzende Caroline Pavitsits die Hintergründe der Aktion.

Zwar habe es im Parlament seither einige Anläufe zu Unterhaltsreformen gegeben, bis jetzt haben sich die Parteien aber auf keine Maßnahmen einigen können. „Jetzt droht das wichtige Thema Unterhaltssicherung wieder auf die lange Bank geschoben zu werden“, befürchtet BJV-Vorsitzender Derai Al Nuaimi. Der Vorsitzende betont weiter: „Dass sich die Parteien bis jetzt nicht einigen konnten, geht zu Lasten vieler Kinder in Österreich, die tagtäglich aufgrund ihrer prekären finanziellen Situation mit großen Herausforderungen kämpfen müssen.“

Die Vorsitzenden verweisen auf die Einführung des Familienbonus, der aber viele Alleinerziehende außen vor lasse. „Es braucht daher jetzt dringend zusätzliche Maßnahmen, damit Frauen und Kinder nicht in Armut leben müssen. Es gibt einige Schritte beim Unterhaltsrecht, die schnell und einfach umzusetzen sind und wofür es nicht wie von der Familienministerin angekündigt drei Jahre braucht“, so Pavitsits und Al Nuaimi.

Die BJV fordert konkret, dass der Anspruch auf Unterhaltsvorschuss ausgebaut und die Beantragung vereinfacht wird. Außerdem müssen alle Kinder Garantie auf Unterhalt in ausreichender Höhe erhalten. Wenn die festzulegenden Richtsätze unterschritten werden, braucht es dafür staatliche Zuschüsse.

Um zeitgemäße Richtsätze zu ermitteln fordert die BJV eine aktuelle Kinderkostenstudie, da die letzte Erhebung der Kosten, die Familien für ihre Kinder entstehen, aus dem Jahr 1964 stammt und längst nicht mehr aktuell ist.

„Arme Kinder von heute sind die armen Erwachsenen von morgen. Die Politik hat hier große Verantwortung, diese Armutskreisläufe zu durchbrechen und zahlreichen Kindern und ihren Familien neue Perspektiven zu geben. Wir appellieren an alle Parteien, einen neuen gemeinsamen Anlauf zur Unterhaltssicherung aller Kinder zu starten“, so Al Nuaimi und Pavitsits abschließend.

Fotos zur Medienaktion: https://we.tl/hD3D5TOTrJ

Link zur Kampagne:

Weitere Informationen, detaillierte Forderungen und Fotos gibt es auf der Kampagnenwebsite: [www.bjv.at/genugjetzt] (http://www.bjv.at/genugjetzt)