Mehr Wohnraum und faires Mietrecht führen zu leistbarem Wohnen | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Mehr Wohnraum und faires Mietrecht führen zu leistbarem Wohnen

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Wien (OTS) – Der von der Arbeiterkammer in regelmäßigen Abständen veröffentlichte, wohlbekannte Forderungskatalog wurde in einer heutigen Aussendung mit Ergebnissen aus einer AK Online-Wohnumfrage aus dem Herbst 2017 versucht zu untermauern. Nun, Umfragen zu Kostenbelastungen sind ein dankbares Instrument der Öffentlichkeitsarbeit, wer fühlt sich von Kosten – ob für Essen, Treibstoff oder eben Wohnen – nicht belastet?

Im Schnitt gesehen ist Wohnen in Österreich gut leistbar, bei genauerer Betrachtung der Lage ist festzustellen, dass jene Menschen mit stärkeren Mietkosten belastet sind, die sich aktuell mit Wohnraum versorgen möchten. Die jahrelange nicht ausreichende Wohnbauproduktion hat zu einer Verknappung auf dem Markt geführt. Die Lösung der Arbeiterkammer, mit weiteren Mietzinsbeschränkungen auf mehr Wohnraum zu hoffen, kann nicht aufgehen. „Vielmehr sind Investitionsanreize Gebot der Stunde“, ist ÖVI Geschäftsführer Anton Holzapfel überzeugt. „Nur ausreichend Angebot und ein für beide Seiten faires Wohnrecht kann einen leistbaren Wohnungsmarkt schaffen.“

Auch der von der AK kritisierte hohe Anteil an befristeten Mietverhältnissen könnte durch eine Liberalisierung entgegengewirkt werden. Grund für die hohe Anzahl der befristeten Verträge ist der Umstand, dass eine unbefristete Vermietung derzeit einer de facto Enteignung gleichkommt und Kündigungen selbst bei Eigenbedarf nur sehr schwer durchzusetzen sind. Für die Sicherheit, bei Bedarf wieder über seine eigene Wohnung verfügen zu können, bezahlt der Vermieter im derzeit im Vollanwendungsbereich des MRG mit einem Abschlag von 25% der Mietkosten. Anstelle einer Pönalisierung sollte stattdessen auf Rechtssicherheit und auf Anreize für längerfristige Vermietung gesetzt werden.

Dass sich die Befragten einen leichteren Zugang zum sozialen Wohnbau wünschen, ist gut nachvollziehbar: Einerseits sind die Eintrittsbarrieren in den kommunalen und gemeinnützigen Sektor mit Wartefristen von 5 Jahren und hohen Baukostenzuschüssen für junge Wohnungssuchende beträchtlich. Aber auch die soziale Treffsicherheit andererseits ist verbesserungswürdig, denn nur 47% der Mieter mit niedrigem Einkommen (<60% Median) leben in einer Gemeinde oder Genossenschaftswohnung. Dem gegenüber stehen 34% der Mieter mit hohem Einkommen (>180% Median) in Gemeinde-und Genossenschaftswohnungen. „Der Umstand, dass 40% der Befragten der AK-Umfrage im sozialen Wohnbau leben, zeigt deutlich, dass auch in diesem Sektor großer Handlungsbedarf besteht“, so Holzapfel abschließend.

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