„Universum“ zeigt den Wechsel der Jahreszeiten in Neuengland | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

„Universum“ zeigt den Wechsel der Jahreszeiten in Neuengland

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Wien (OTS) – Der Wechsel der Jahreszeiten macht das Wunder Natur sichtbar, in manchen Regionen der Erde auf höchst spektakuläre Weise:
Im dritten und letzten, von Paul Williams (deutsche Bearbeitung:
Margarita Pribyl) gestalteten Teil der neuen „Universum“-Reihe „Zauber der Jahreszeiten“ geht es am Dienstag, dem 20. März 2018, um 20.15 Uhr in ORF 2 nach Neuengland. Dort erstrahlt jeden Herbst ein üppiger Farbenteppich. Soweit das Auge reicht, glänzt der Wald in goldenen, orangenen bis scharlachroten Tönen – ein Phänomen, das sogar vom Weltraum aus zu sehen und in Nordamerika als „Indian Summer“ bekannt ist.

Neuengland ist berühmt für die prächtige rot-goldene Herbstfärbung seiner Ahornwälder. Die Bundesstaaten im Nordosten der USA, wo einst die Pilgrim Fathers eine neue Heimat suchten, ziehen heute alljährlich eine andere Art Pilger an: Menschen, die dieses einzigartige Farbenspiel erleben wollen. Dabei ist der Goldene Herbst nur ein Aspekt dieser Ahornwälder. Das Laub des Zucker-Ahorns bietet das ganze Jahr vielerlei Insektenlarven Nahrung, und der süße Saft hat hier Spechte regelrecht zu Zucker-Liebhabern werden lassen, von deren Taktik auch Sommergäste wie die Kolibris profitieren. Streifenhörnchen nutzen die fettreichen Samen, um für den Winter vorzusorgen, während zwischen den Baumriesen das größte Tier Neuenglands seinen eigenen Geschäften nachgeht: der Elch.

Neuengland liegt auf denselben Breitengraden wie Mitteleuropa. Aber der Herbst ist farbenfroher, die Ahorn- und Eichenwälder „glühen“ dann in Rot, Gelb, Gold und Orange. Das Geheimnis der Bäume ist: jede Menge Zucker. Im Ahornholz steckt so viel davon, dass Sirup gewonnen werden kann. Wenn Wasser die Zuckervorräte in die Zweige treibt, sprießen bald erste Blattknospen. Die Raupen gehen sogar auf Wanderschaft: Als kleine Zweige getarnt haben sie den Winter überdauert. Jetzt, im Frühjahr, machen sie sich übers frische Grün her. Und noch jemand hat ausgeprägte Lust auf Zucker: der Specht namens Gelbbauch-Saftlecker. Er hackt aus zweierlei Gründen Löcher ins Holz. Einerseits gelangt er so an den süßen Baumsaft, der andererseits Insekten anlockt, die der Specht verzehrt. In nur einer Saison kann der Specht bis zu eintausend Baumlöcher produzieren.

Wenn alles belaubt ist, sind Elche da. „Mooswa“ – „Tier, das Bäume entrindet“: So nannten nordamerikanische Ureinwohner die Elche. Sie fressen Zweige in Sekunden kahl, sofern sich die Bäume nicht zur Wehr setzen und bittere Gerbstoffe produzieren, die für die Tierwelt nicht bekömmlich sind. Wald gibt es so weit das Auge reicht, in Neuengland sind es 80 Prozent der Fläche. In dieser Form ist der Wald allerdings erst vor einigen Jahrhunderten entstanden. Anfang des 17. Jahrhunderts kamen die ersten britischen Siedler nach Neuengland. 200 Jahre später hatten sie die Bäume zu Siedlungen und die Wälder zu Farmland gemacht. Doch dann sorgte die „Goldgräberstimmung“ für eine Siedlungsbewegung in Richtung Westen und viele Städte im Osten verfielen. So konnten frische Wälder entstehen.

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