NEOS: Bundesregierung spart am Arbeitsmarkt mit der Kreissäge statt mit Hirn
Wien (OTS) – Besorgt reagiert NEOS-Arbeitsmarktsprecher Gerald Loacker auf die angekündigten Einsparungen der Bundesregierung im Arbeitsmarktbereich: „Nicht nur, dass die schwarz-blaue Regierung die Mittel für das Integrationsjahr halbieren will, stehen auch Kürzungen für die Facharbeiter-Intensivausbildung zu befürchten. Anstatt dafür zu sorgen, dass Arbeitssuchende qualifiziert werden und dadurch wieder in den Arbeitsmarkt einsteigen können, agieren ÖVP und FPÖ völlig an den Bedürfnissen der Menschen und der Wirtschaft vorbei.“ Auch IHS-Chef Martin Kocher hat gestern erklärt, dass es falsch wäre, bei der Qualifizierung zu sparen. „Denn genau hier hat unser Arbeitsmarkt ein großes Problem: Die Arbeitsuchenden passen aufgrund ihrer fehlenden Qualifikationen nicht auf die offenen Stellen. Gerade in einer Zeit, in der Facharbeiterinnen und Facharbeiter von der Wirtschaft händeringend gesucht werden, muss in die Ausbildung von Facharbeitskräften investiert werden“, zeigt Loacker auf. Darüber hinaus seien Menschen ohne Lehrabschluss auf dem Arbeitsmarkt nach wie vor die gefährdeste Gruppe.
Geblockte Altersteilzeit abschaffen – Bildungskarenz sinnvoll anpassen
In einer Phase des wirtschaftlichen Aufschwungs könne man nach Ansicht von NEOS Arbeitsmarktmittel dort kürzen, wo das Geld keine unmittelbare Arbeitsmarktwirkung entfaltet. „Es braucht ein Sparen mit Hirn anstatt eines Abholzens mit der Kreissäge“, so der NEOS-Arbeitsmarktsprecher. Das betreffe zunächst die geblockte Altersteilzeit: „Sie ist in Wirklichkeit ein Anreiz für Unternehmen, ältere Mitarbeiter mit Geld aus dem AMS in Frühpension zu schicken. Mit der Abschaffung dieser Fehlkonstruktion könne ein zweistelliger Millionenbetrag eingespart werden,“ fordert Loacker. Auch das derzeitige System der Bildungskarenz sei zu überdenken. Immerhin werde sie vor allem von überdurchschnittlich gut gebildeten, eher jüngeren Erwerbstätigen in Anspruch genommen, die auf dem Arbeitsmarkt zu den am wenigsten gefährdeten Personengruppen gehören. „Hier müssen wir bessere Wege finden. Es ist erfolgsentscheidend, dass die Bildungskarenz von jenen Menschen in Anspruch genommen wird, für die eine erhöhte Gefahr der Arbeitslosigkeit besteht. Dazu zählen Personen ohne Matura genauso wie ältere Menschen – sie sind es, die davon profitieren müssen. Die Treffsicherheit der Bildungskarenz muss also dringend im Hinblick auf branchen-, alters- und vor allem aus ausbildungsspezifische Aspekte erhöht werden.“
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