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Integration braucht Bildung und Investment

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Wien (OTS) – Frau Y. hat im Iran maturiert und 2 Semester Informatik studiert. In Österreich folgte noch eine zusätzliche Ausbildung im IT Bereich, mittlerweile arbeitet sie seit Herbst 2017 als IT-Support Technikerin. Frau B. hat im Iran Psychologie studiert, Bachelor und Master wurden abgeschlossen. Danach hat sie als Psychologin gearbeitet. In Österreich wird ihr Studium nicht anerkannt. Seit Herbst 2017 arbeitet sie mit Fixanstellung bei einem Projekt mit obdachlosen Personen.

Frau L. hat in Afghanistan keine Schule besucht und viele Jobs gemacht, die wir in Österreich als Hilfsjobs bezeichnen würden. Sie arbeitet seit August 2017 in einer Wäscherei in Österreich. Frau A. stammt aus Afghanistan, hat im Iran maturiert aber kein Maturazeugnis bekommen. Sie hat eine Ersatzbestätigung für den Pflichtschulabschluss vom Ministerium bekommen. Derzeit arbeitet sie in einem bekannten Wiener Museum als Buffetmitarbeiterin.

All diese Frauen haben eines gemeinsam, sie haben bei ABZ*AUSTRIA – Kompetent für Frauen und Wirtschaft das Projekt Kompetenzcheck besucht und mit dieser Unterstützung den Einstieg in den österreichischen Arbeitsmarkt geschafft. Der Kompetenzcheck wird für Frauen und Männer derzeit noch durchgeführt und vom Arbeitsmarktservice finanziert, ist aber von arbeitsmarktpolitischen Kürzungen sehr stark betroffen.

Manuela Vollmann, Geschäftsführerin von ABZ*AUSTRIA erklärt, warum es kontraproduktiv ist, gerade jetzt solche Projekte nicht mehr weiterzuführen bzw. zu kürzen: „Integration braucht Bildung, nachhaltige Integration in den Arbeitsmarkt spart mittelfristig auch Kosten und wie schon Johannes Kopf, Vorstand des Arbeitsmarktservice Österreichs erklärt hat, sind Kürzungen bei Integrationsmaßnahmen keine gute Idee.“ Wie Kopf weiter erläutert hat, zeigen auch die Fakten, dass die Integration von Frauen unter den Flüchtlingen schwieriger ist als bei den Männern. Dies hat allerdings auch gute Gründe. Viele der Frauen sind z.B. für die Betreuung der Kinder zuständig und besonders in der Schulzeit, tauchen Vereinbarkeitsprobleme auf – es fehlt an Schulen, die Nachmittagsbetreuung anbieten, wodurch die Frauen keine Vollzeitjobs annehmen können. „Die Vereinbarkeitsproblematik von Beruf, Familie und Privatleben kennen wir schon lange und sie trifft auch nicht nur die geflüchteten Frauen“, erläutert Vollmann.

Der Geschäftsführerin von ABZ*AUSTRIA ist es ein großes Anliegen, dass Frauen existenzsichernde Jobs bekommen. In vielen unterschiedlichen Projekten wird dieses Ziel verfolgt. Im Projekt Perspektive Lernen und Arbeiten werden asylberechtigte und subsidiär schutzberechtigte Frauen mit Laufbahnberatung, Bewerbungstraining und dem Erlernen von Fachsprachen für unterschiedliche Berufe unterstützt. Auch für Wiedereinsteigerinnen nach der Karenz gibt es ein spezielles und sehr erfolgreiches Angebot. ABZ*AUSTRIA arbeitet mit zahlreichen Unternehmen zusammen, die bereits erkannt haben, wie wichtig es ist den Frauen Perspektiven zu eröffnen und gerne z.B. in Form von Praktika oder Arbeitserprobungen ihre potentiellen neuen Arbeitskräfte kennen lernen wollen.

„Die Integration von Frauen ist uns ein besonderes Anliegen, auch wenn uns die Zahlen sagen, dass Frauen schwieriger in Job oder Ausbildung zu bringen sind.“ Die Zahlen belegen, was z.B. im Projekt Kompetenzcheck trotz aller Herausforderungen gelungen ist: Von 490 Teilnehmerinnen fanden rund 52 Prozent ihren Weg über den Kompetenzcheck in einen Job bzw. eine Aus- und Weiterbildung.

„Was uns besonders freut, ist dass es sich mittlerweile herumgesprochen hat, dass wir diese speziellen Angebote für asylberechtigte und subsidiär schutzberechtigte Frauen durchführen und wir eine sehr große Nachfrage, nach dieser Art von Unterstützung haben“, erläutert Vollmann. „Generell kann ich sagen, dass wir auch sehr begeistert von der Motivation sind, die die Frauen mitbringen, sie wollen erwerbstätig sein und kommen gerne zu uns, auch weil sie die Erfolgsgeschichten von Freundinnen oder Bekannten gehört haben.“ Bei ABZ*AUSTRIA weiß man, dass Integration nicht nur Zeit braucht, sondern eben auch die nötige finanzielle Unterstützung und hofft weiterhin auf entsprechende Förderungen.

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