Der Arbeitsklima Index zeigt: Die Schere zwischen den besten und den schlechtesten Berufen geht immer weiter auf | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Der Arbeitsklima Index zeigt: Die Schere zwischen den besten und den schlechtesten Berufen geht immer weiter auf

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Linz (OTS) – Während der Arbeitsklima Index aller Beschäftigten im Schnitt konstant zwischen 108 und 109 Punkten liegt, erreichen die unzufriedensten zehn Prozent nur einen Indexwert von 62 Punkten – und somit um 80 Indexpunkte weniger als die zufriedensten zehn Prozent. Wichtigste Faktoren für eine hohe Arbeitszufriedenheit sind Karriereperspektiven und Arbeitsmarktchancen. Das zeigt eine aktuelle Auswertung des Österreichischen Arbeitsklima Index der AK Oberösterreich. „Wer zufriedene und loyale Beschäftigte haben will, muss ihnen berufliche Perspektiven, gute Arbeitsbedingungen und faire Bezahlung bieten“, sagt daher AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer.

Die zehn Prozent der zufriedensten Arbeitnehmer/-innen erreichen im Durchschnitt der vergangenen zwanzig Jahre einen Arbeitsklima Index von 140 Punkten – dieser Wert schwankt je nach Konjunktur zwischen 136 und 143 Indexpunkten. Der Abstand zu den unzufriedensten zehn Prozent der Beschäftigten ist in den vergangenen drei Jahren auf 80 Indexpunkte angewachsen. Textilarbeiter/-innen, Reinigungskräfte sowie Fabriksarbeiter/-innen, Beschäftigte am Bau und Lagerarbeiter/-innen finden sich am häufigsten unter den zehn Prozent mit der niedrigsten Arbeitszufriedenheit. Auch im Handel und Tourismus arbeiten viele Beschäftigte mit extrem niedriger Arbeitszufriedenheit.

Eine zentrale Rolle spielt die Ausbildung: 20 Prozent der Menschen, die nach der Pflichtschule keine weitere Ausbildung mehr absolviert haben, sind extrem unzufrieden. Schon mit einem Lehrabschluss reduziert sich der Anteil auf nur noch acht Prozent. Im Zeitvergleich zählen immer mehr Frauen, Zuwanderer (v.a. von außerhalb Europas), Teilzeitbeschäftigte sowie Akademiker/-innen und leitende Angestellte zu den extrem Unzufriedenen.

Über die Arbeitszufriedenheit entscheiden viele Faktoren. Den relativ größten Einfluss nehmen die subjektiven Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten (v.a. bei Jungen) sowie die Arbeitsmarktchancen (eher bei Älteren). Ebenfalls relevant sind die Einschätzung des eigenen sozialen Status und die Rechte als Arbeitnehmer/-innen – aber auch die Arbeitsbedingungen und die damit verbundenen Belastungen: Führungsstil, Innovationsstress (stärker bei Älteren) sowie psychischer und physischer Stress haben allesamt ähnlichen Einfluss auf die Arbeitszufriedenheit. Verhältnismäßig weniger Einfluss nimmt hingegen das Einkommen. Die Zeiteinteilung (also die Vereinbarkeit von Familie und Beruf) ist insbesondere für Junge wichtig.

All diese Faktoren wirken auf die Arbeitszufriedenheit, die Loyalität der Mitarbeiter/-innen und auf das Image der Firma. „Wenn Unternehmen neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter rekrutieren und sie auch halten wollen, dann müssen sie die Arbeitsbedingungen so gestalten, dass die Beschäftigten gerne, lange und loyal für die Firma arbeiten – und ihnen vor allem Karriere- und Entwicklungsperspektiven bieten“, erklärt AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer.

Der Österreichische Arbeitsklima Index misst und beschreibt seit 23 Jahren vierteljährlich die wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungen aus Sicht der Beschäftigten. Zu diesem Zweck werden jährlich rund 4.000 Arbeitnehmer/-innen persönlich befragt. Das macht ihn zu einem einzigartigen und international anerkannten sozialwissenschaftlichen Instrument. Alle Infos zum Arbeitsklima Index, der von SORA und IFES im Auftrag der AK Oberösterreich erhoben wird, finden Sie unter [ooe.arbeiterkammer.at/arbeitsklima]
(http://ooe.arbeiterkammer.at/arbeitsklima).

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